Ganeshida
Ganeshida | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Ganeshida | ||||||||||
Moser 1908 | ||||||||||
Arten | ||||||||||
|
Als Ganeshida bezeichnet man eine Ordnung von Rippenquallen (Ctenophora) aus der Klasse Tentaculata. Sie wurde im Jahre 1908 durch die Schweizer Zoologin Fanny Moser beschrieben.
Aufbau
Der Aufbau der Ganeshida ähnelt sowohl demjenigen der Lobata-Rippenquallen als auch dem der Cydippida-Arten: Der im Querschnitt kreisförmige, unkomprimierte Körper besitzt wie bei den ersteren einen von zwei kleinen muskulären Mundlappen begrenzten großen Mund, allerdings keine Aurikeln, kegelförmige, geißelbesetzte Fortsätze, wie sie die Lobata haben.
Durch die Mundlappen entsteht eine Art Schirm, der eine weite Höhlung auf der Mundseite abgrenzt. Der Schlund geht wie bei den Platyctenida-Arten nach außen kontinuierlich in die Schirmunterseite über.
Nach innen leitet er in den zentralen „Magen“, das Infundibulum, von dem senkrecht zur Hauptkörperachse der Tiere insgesamt vier Interradialkanäle abzweigen. Diese zweiteilen sich dann, so dass acht Adradialkanäle entstehen, die ihrerseits an der mundabgewandten Seite in die unter den Kammrippen verlaufenden Meridionalkanäle münden. Zusätzlich laufen vom Magen zwei paragastrische Kanäle am Schlund vorbei zur Mundseite hin, wo sie sich in einem Ringkanal mit den acht Meridionalkanälen vereinigen.
Zum Beutefang dienen den Ganeshida zwei stark verästelte Tentakel, die mundseitig in Tentakelscheiden entspringen.
Verbreitung und Lebensraum
Die beiden Arten der Ordnung finden sich als planktonlebende Meerestiere weltweit in tropischen Gewässern.
Stammesgeschichte
Fossil ist die Ordnung nicht überliefert, so dass die Verwandtschaftsverhältnisse aus dem Vergleich mit anderen modernen Rippenquallen-Arten erschlossen werden müssen. Detaillierte morphologische oder molekulargenetische Analysen liegen allerdings noch nicht vor; die Präsenz zweier Mundlappen und eine oberflächliche Ähnlichkeit mit jungen Lobata-Rippenquallen deuten allerdings auf eine stammesgeschichtliche Beziehung zu dieser Gruppe hin, die Stellung des Schlundes ähnelt dagegen eher derjenigen der Platyctenida.
Systematik
Man unterscheidet innerhalb der Ordnung zwei Arten, die formell einer Familie Ganeshidae und einer Gattung Ganesha zugeordnet werden; beide wurden 1907 durch die Schweizer Zoologin Fanny Moser eingeführt.
Sie beschrieb naturgemäß auch die erste Art, Ganesha elegans, allerdings bereits 1903 und darum vermutlich noch als Teil einer anderen Gattung. Ganesha annamita wurde 1946 durch den russischstämmigen Zoologen Constantin Dawydoff festgelegt.