Geitonogamie


Als Geitonogamie oder auch Nachbarbestäubung wird die Bestäubung zwischen zwei Blüten einer einzelnen Pflanze bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Selbstbestäubung im weiteren Sinne. Sie unterscheidet sich von der Autogamie, der Selbstbestäubung im engeren Sinne, nur darin, dass sich letztere innerhalb ein und derselben Blüte abspielt. Genetisch gesehen hat sie den gleichen Effekt wie die Autogamie.

Die morphologischen Anpassungen, die die Selbstbestäubung innerhalb einer Blüte verhindern oder zumindest reduzieren können, wie etwa Herkogamie, Dichogamie, sind bei der Geitonogamie wirkungslos. Hier kann nur eine genetische Inkompatibilität die Befruchtung verhindern.

Der Begriff wurde erstmals 1876 von Anton Kerner von Marilaun verwendet und leitet sich von gr. geiton = „Nachbar“ und gamein = „heiraten“ ab.

Belege

  • Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, ISBN 3-8274-1398-2, S. 122.
  • Peter Leins, Claudia Erbar: Blüte und Frucht. Aspekte der Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion und Ökologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2000, ISBN 3-510-65194-4, S. 141.
  • Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X, S. 543.