Gerbersträucher
- Seiten mit Skriptfehlern
- Kürbisartige
Gerbersträucher | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Myrtenblättriger Gerberstrauch (Coriaria myrtyfolia), Zweige mit Blättern und den sehr giftigen Früchten. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Coriariaceae | ||||||||||||
DC. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Coriaria | ||||||||||||
L. |
Die Gerbersträucher (Coriaria) sind die einzige Gattung der Familie der Gerberstrauchgewächse (Coriariaceae) innerhalb der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales). Der botanische Name Coriaria ist vom lateinischen Wort corium für Fell, Haut, Leder abgeleitet und bezieht sich – wie auch die deutsche Bezeichnung Gerberstrauch – auf die Verwertung einiger Arten für die Gerberei.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Coriaria-Arten sind Sträucher, selten Halbsträucher oder Bäume, die immergrün oder laubabwerfend sein können. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders die Blätter und Früchte. Viele Zweige wirken wie zusammengesetzte Laubblätter. Die gegenständig oder in Quirlen angeordneten Laubblätter sind ungestielt, einfach, ledrig und ganzrandig. Kleine Nebenblätter sind vorhanden.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder in traubigen Blütenständen. Sie besitzen eingeschlechtige oder zwittrige Blüten an einer Pflanze. Die radiärsymmetrischen, kleinen Blüten sind fünfzählig (sechszählig?) mit doppelten Perianth. Es sind je fünf Kelchblätter vorhanden. Die fünf fleischigen Kronblätter sind kleiner als die Kelchblätter. Es gibt zwei Kreise mit je fünf fertilen Staubblätter, die nicht untereinander verwachsen sind. Die Staubbeutel überragen die Kronblätter. Die fünf (bis zehn) oberständigen Fruchtblätter sind nicht oder nur an der Basis verwachsen. Je Fruchtblatt ist nur eine hängende, anatrope Samenanlage vorhanden. Die fünf Griffel enden jeweils in einer zurückgekrümmten Narbe. Es ist höchstens ein dünnes Endosperm vorhanden und der Embryo ist aufrecht.
Sie bilden nussartige Früchte, Achänen, die von den sich vergrößernden Kronblättern umhüllt bleiben und zusammen eine bei Reife rote bis schwarze Pseudosteinfrucht bilden.
Die Chromosomengrundzahlen betragen n = 10, 15.
Inhaltsstoffe
An Inhaltsstoffen sind zum Beispiel Flavonoide (Kaempferol, Quercetin), Sesquiterpene (Myricetin) und Glykosid (Coriamyrtin) vorhanden.
Nutzung
Die Früchte der Arten Coriaria terminalis und Coriaria sarmentosa sind essbar.
Einige Arten werden bei der Gerberei eingesetzt. [1]
Verbreitung
Die Gattung Coriaria besitzt ein sehr disjunktes Areal. Gerberstrauch-Arten haben ihre Heimat im Mittelmeerraum, China, Himalaja, Neuguinea, Neuseeland, Zentralamerika und westlichen Südamerika. Sie gedeihen in warm gemäßigten Gebieten oder subtropischen bis tropischen Klimaten.
Systematik
Der Gattungsname Coriaria wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 1037 [2] erstveröffentlicht. Typusart ist Coriaria myrtifolia L.. Der Familienname Coriariaceae wurde 1824 durch Augustin-Pyrame de Candolle in Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis, 1, S. 739 [3] aufgestellt.
In der Gattung Coriaria bzw. der Familie der Coriariaceae gibt es etwa 15 (5 bis 30) Arten [4]:
- Coriaria angustissima
- Coriaria arborea Linds.
- Coriaria himalayensis hort. ex L. H.Bailey
- Coriaria intermedia Matsumura: Heimat Taiwan und die Philippinen.
- Chinesischer Gerberstrauch (Coriaria japonica A.Gray): Heimat Japan.
- Coriaria lurida
- Myrtenblättriger Gerberstrauch oder Redoul (Coriaria myrtyfolia L.): Heimat Mittelmeerraum.
- Coriaria nepalensis Wall.: Heimat Himalaja von Pakistan bis ins südwestliche China.
- Coriaria papuana
- Coriaria ruscifolia L.: Mit zwei Unterarten:
- Ruskusblättriger Gerberstrauch (Coriaria ruscifolia L. subsp. ruscifolia): Heimat westliches Südamerika. Dieser immergrüne Kletterstrauch wird in Chile „Deu“ oder „Huique“ genannt. Aus den Früchten wird in Südchile Rattengift gemacht.
- Kleinblättriger Gerberstrauch (Coriaria ruscifolia subsp. microphylla (Poir.) L.E.Skog, Syn.: Coriaria microphylla Poir., Coriaria thymifolia Humb. & Bonpl. ex Willd. )
- Coriaria sarmentosa: Heimat Neuseeland.
- Chinesischer Gerberstrauch (Coriaria sinica Maxim.): Heimat China.
- Coriaria terminalis Hemsl.: Heimat Sikkim, Tibet, China.
In Dendrogrammen sind die Coriariaceae die Schwesterfamilie der Corynocarpaceae innerhalb der Cucurbitales.
Quellen
- Beschreibung der Familie der Coriariaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Beschreibung der Familie der Coriariaceae bei DELTA. (Abschnitt Beschreibung)
- Abdul Ghafoor: Coriariaceae in der Flora of Pakistan: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Tianlu Min & Anthony R. Brach: Coriariaceae in der Flora of China, Volume 11, 2008, S. 333: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei Plants for a Future. (englisch)
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum, 2, S. 1037 eingescannt bei biodiversitylibrary.org
- ↑ Augustin-Pyrame de Candolle: Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis, sive, Enumerat..., 1, S. 739 eingescannt bei biodiversitylibrary.org
- ↑ Eintrag bei GRIN.