Golden Delicious
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Golden Delicious | |
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Art | Kulturapfel (Malus domestica) |
Herkunft | Clay County (West Virginia), USA |
bekannt seit | um 1890 |
Abstammung | |
Zufallssämling | |
Liste von Apfelsorten |
Der Golden Delicious ['goʊldən də'liʃəs] (deutsch: Goldener Köstlicher) ist eine Tafelobstsorte des Kulturapfels, die im heutigen Erwerbsbau immer noch eine Rolle spielt.
Beschreibung
Die Sorte wurde um 1890 in West Virginia/USA als Zufallssämling entdeckt und erstmals 1914 von Paul Stark, dem Besitzer der Baumschule Stark Nurseries in Louisiana (USA), unter dem Namen Golden Delicious verbreitet. Die vermutete Vatersorte soll Grimes Golden sein, unter anderem da viele gemeinsame Eigenschaften erkennbar sind. Golden Delicious ist ein Winterapfel, kann im Oktober geerntet werden und erreicht ab Dezember die Genussreife. Die Äpfel können gekühlt bis Juli gelagert werden. Aufgrund seiner starken Süße und seiner gelben mit dunklen Sprenkeln versehenen Schale wurde er in den 1980er Jahren umgangssprachlich auch Bananenapfel genannt.
Der Baum ist wegen seiner Schorfanfälligkeit für Liebhabergärten nur sehr eingeschränkt empfehlenswert. Der Baum gedeiht am besten auf mäßig feuchten Böden und benötigt ein warmes Klima mit viel Sonnenschein. Unter diesen Bedingungen ist der Baum sehr ertragreich.
Aufgrund des Massenanbaus auf nicht optimalen Standorten ist für viele Golden Delicious ein Synonym für schlechte Apfelqualität geworden („Gelber Würger“). Die meisten im Handel erhältlichen Äpfel werden von vielen als zu süß und wenig aromatisch empfunden und als zu wenig nährstoffhaltig erachtet (zu Unrecht).
In geeigneten Gebieten wie den Hanglagen Südtirols oder an der Bergstraße kann Golden Delicious aber durchaus zu einem schmackhaften Apfel werden. Zwar wird er auch in diesen Gebieten meist recht süß, entwickelt aber bei ausreichend kalten Nächten auch Säure und das typische, etwas parfümiert wirkende Aroma. Solche Äpfel zeichnen sich durch ein goldgelbes bis leicht rosafarbenes Bäckchen aus. Dass Golden Delicious durchaus auch Aroma haben kann, lässt sich daran erkennen, dass in den oben genannten Anbaugebieten ein Obstbrand aus Golden Delicious hergestellt wird, der ebenso wie etwa Williams-Christ-Brand über ein unverkennbares Aroma verfügt. Frisch geerntet schmeckt Golden Delicious durchaus saftig, was mit zunehmender Reife etwas nachlässt, auch wenn dieser Apfel normalerweise nicht zu trocken wird.
Die große, heute aber abnehmende Bedeutung von Golden Delicious im Handel ist darauf zurückzuführen, dass er – abgesehen von der Schorfanfälligkeit – eine leicht zu produzierende und sehr ertragreiche Apfelsorte war, die lange in diesen Eigenschaften von kaum einer anderen Sorte übertroffen wurde. Darüber hinaus verfügt Golden Delicious über eine recht gute Lagerfähigkeit und eignet sich gut für den Plantagenanbau auf schwachwüchsigen Unterlagen. Er lässt sich damit preisgünstig produzieren. Sorten wie etwa Berlepsch hätten das Doppelte oder Dreifache von Golden Delicious kosten müssen, um in Hochzeiten des Golden-Delicious-Anbaus vergleichbare Gewinne zu erzielen.
Die insgesamt guten Eigenschaften von Golden Delicious lassen sich auch an seiner zentralen Bedeutung in der Sortenzüchtung erkennen: Golden Delicious ist Elternsorte von Elstar, Jonagold, Gala, Fuji, Cripps Pink, Rubinette, Pinova und vielen weiteren Sorten.
Der Product Lookup Code ist 4020 (Apple, Golden Delicious, large) bzw. 4021 (Apple, Golden Delicious, small).[1]
Bilder
Literatur
- Willi Votteler: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München 1993, ISBN 3-87596-086-6, S. 176.