Guernseylilien
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Guernseylilien | ||||||||||||
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Nerine bowdenii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nerine | ||||||||||||
Herb. |
Die Guernseylilien oder Nerinen (Nerine) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die Gattung umfasst etwa 22 bis 30 Arten aus dem südlichen Afrika. Der Gattungsname Nerine ist von den griechischen Meernymphen, den Nereiden abgeleitet.
Beschreibung
Nerine-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Es gibt immergrüne Arten und Arten, die nur im Winter oder im Sommer Blätter ausbilden. Die grundständigen und wechselständigen Laubblätter sind ungestielt. Die einfache, parallelnervige Blattspreite ist linear oder lanzettlich. Der Blattrand ist glatt.
Die Blüten stehen meist in doldigen Blütenständen zusammen. Es sind meist zwei Hochblätter vorhanden. Die zwittrigen, dreizähligen Blüten sind mehr oder weniger zygomorph. Die sechs freien Blütenhüllblätter sind gleichgestaltet (Tepalen, Perigon) und relativ schmal. Der Rand der Blütenhüllblätter ist meist gewellt. Die Farbpalette der Blüten reicht je nach Art von scharlach- und karmesinrot bis hellrosa und weiß.
Verbreitung
Das ursprüngliche Vorkommen der Gattung Nerine ist auf das südliche Afrika (Capensis) beschränkt. Die größte Artenvielfalt ist in Südafrika zu finden, insbesondere im Sommerregengebiet der Provinz Ostkap. Mehrere Arten sind in einem sehr eng umgrenzten Gebiet endemisch. Die Gattung wächst in allen südafrikanischen Provinzen sowie in Lesotho und Swasiland wild. Einzelne weiter verbreitete Arten wachsen auch in Namibia und Botswana.
Verwendung im Gartenbau
Die Nerinen auf Guernsey wurden angeblich aus einem 1659 auf dem Heimweg aus Japan gestrandeten holländischen Schiff angespült. So seien für die Niederlande bestimmte Kisten mit Zwiebeln von Nerine sarniensis, einer um den Tafelberg bei Kapstadt endemischen Art, an die Westküste der Insel Guernsey gelangt.
Der erste Beleg für eine in Europa gezüchtete Guernseylilie, Nerine sarniensis, stammt jedoch aus dem Jahr 1630 aus Paris. Guernsey wurde aber zu einem Zentrum der Zucht von Nerine-Arten. Die bedeutendste Art wurde nach dieser Insel benannt: „Sarnia“ war der Name der Insel in der Zeit des Römischen Reichs. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Export von Blumen durch die örtlichen Pflanzenzüchter zu einem wichtigen Wirtschaftszweig auf Guernsey. Guernseylilen waren unter den ersten Arten, die nach London exportiert wurden. Da aber nur etwa 15–20 % der Zwiebeln blüten (ein Problem, das durch Überdüngung entsteht), blieben die Guernseylilien bald hinter Gladiolen und anderen Blumen zurück.
Inhaltsstoffe
Die Nerine-Arten sind giftig und enthalten Lycorin.
Systematik
Ein Synonym für Nerine Herb. ist Imhofia Heist..[1] Die Gattung Nerine gehört zur Subtribus Strumariinae aus der Tribus Amaryllideae in der Unterfamilie Amaryllidoideae innerhalb der Familie der Amaryllidaceae. Früher wurde sie auch in die Familie der Liliaceae eingeordnet.[1]
Es gibt etwa 22 bis 23 (früher 30) Arten in der Gattung der Guernseylilien (Nerine)[1] (Auswahl):
- Nerine angustifolia (Baker) Baker
- Nerine appendiculata Baker
- Nerine bowdenii W.Watson
- Nerine filifolia Baker
- Nerine humilis (Jacq.) Herb.
- Nerine huttoniae Schönland
- Nerine krigei W.F.Barker
- Nerine laticoma (Ker Gawl.) T.Durand & Schinz
- Nerine masoniorum L.Bolus
- Nerine pudica Hook. f.
- Nerine rehmannii (Baker) L.Bolus
- Nerine sarniensis (L.) Herb. (Syn.: Nerine curvifolia (Jacq.) Herb., Nerine fothergillii (Poir.) M.Roem., Nerine venusta (Ker Gawl.) Herb.)
- Nerine undulata (L.) Herb. (Syn.: Nerine alta W.F.Barker, Nerine flexuosa (Jacq.) Herb.)
Quellen
- Rachel & Rod Saunders: Nerines in South Africa: A Primer.
- Mark Hyde & Bart Wursten: Eintrag in der Flora of Zimbabwe, 2009.