Hawaiianische Holzrose



Hawaiianische Holzrose

Hawaiianische Holzrose (Argyreia nervosa)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)
Gattung: Argyreia
Art: Hawaiianische Holzrose
Wissenschaftlicher Name
Argyreia nervosa
(Burm. f.) Boj.

Die Hawaiianische Holzrose (Argyreia nervosa; Syn.: Argyreia speciosa (L. f.) Sweet, Convolvulus speciosus L. f.), auch Hawaiian Baby Woodrose, Monkey rose, Elefantenwinde oder Silberkraut genannt, ist eine Efeu-ähnlich aussehende Pflanze aus Indien, die zu den Windengewächsen (Convolvulaceae) gehört.

Die Hawaiianische Holzrose ist eine windende Pflanze, die bis zu 10 Meter hoch klettert. Die herzförmigen, auf der Unterseite behaarten Blätter erreichen eine Länge von bis zu 31 Zentimeter. Ihre Zellen enthalten einen latexartigen Milchsaft. Entgegen ihrem Namen ist sie ursprünglich im tropischen Asien heimisch. Man findet sie auf Hawaii, in Indien, Australien, Afrika und auf Sri Lanka.

Geschichte

Die Holzrose stammt aus Indien und wurde dort schon lange für medizinische Zwecke verwendet. Früh muss sie nach Hawaii gekommen sein. Ein traditioneller Gebrauch der psychoaktiven Samen ist im Gegensatz zur medizinischen Verwendung der Wurzeln nicht überliefert. Ihre psychoaktive Wirkung wurde im Westen durch phytochemische Studien entdeckt. In Hawaii wird der Samen als billiges Rauschmittel genutzt.

Medizinische Wirkung

Samen der Pflanze Argyreia nervosa

Die Pflanze wird vor alters her in der ayurvedischen Medizin verwendet. Sie gilt als Tonikum für Nerven und Gehirn und wird als Verjüngunsmittel, Aphrodisiakum und zur Steigerung der Intelligenz eingenommen. Die Hawaiianische Holzrose wird auch bei Bronchitis, Husten, Ejakulationsschwäche, Nervosität, Syphilis, Diabetes, Tuberkulose, Arthritis und genereller Schwäche verordnet. (WARRIER et al. 1993 I: 173'0. In Assam wird die Holzrose Volkmedizinisch verwendet (JAIN und DAM 1979: 53*)

Wirkung als Droge

Die Samen der Hawiiansichen Holzrose (in Fachkreisen auch Hawaiian Babies genannt) sind für ihre psychoaktiven Effekte bekannt. Diese enthalten unter anderem den Wirkstoff Ergin (Lysergsäureamid, LSA), der dem Lysergsäurediethylamid (LSD) ähnlich ist. Die Wirkung von 4 bis 8 Samen (dies entspricht etwa 2g) wird von den meisten Psychonauten als stark einem Lysergsäurediethylamid-Rausch ähnelnd bezeichnet, weise jedoch eine vergleichsweise schwächere psychedelische Wirkung auf (SMITH 1985). Das heißt, es treten die gewohnten psychedelischen Muster und Empfindungen auf. Es wurde von farbenprächtigen Visionen mit mystischem Charakter gesprochen. Die Wirkung tritt etwa 30 bis 120 Minuten nach Einnahme ein und kann zwischen vier und zwölf Stunden andauern. Der Konsument kann nach Einnahme der Samen einen euphorischen Zustand erreichen, dem im Anschluss ein angenehmes Kribbeln im ganzen Körper folgt, das einige Stunden anhält (STARK 1984: 28*). Es kann aber auch zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, seltener Erbrechen, Erschöpfung und Verstopfung kommen. Auch an den Tagen nach dem Konsum können noch Nachwirkungen in Form von allgemeinem Unwohlsein, Übelkeit und Blähungen auftreten. Bei Überdosierungen können toxische Effekte (Ergotismus) auftreten. Schwangere und Leberkranke dürfen kein Ergin zu sich nehmen.

Medizinische Verwendung

Die Wurzel gilt in der ayurvedischen Medizin als Tonikum für Nerven und Gehirn, und wird als Verjüngungsmittel, Aphrodisiakum und zur Steigerung der Intelligenz eingenommen. Ebenfalls wird sie bei Bronchitis, Husten, Ejakulationsschwäche, Nervosität, Syphilis, Diabetes mellitus, Tuberkulose, Arthritis und genereller Schwäche verordnet. In Indien und speziell Assam wird die Holzrose ebenfalls volksmedizinisch verwendet.[1]

Einzelnachweise

  1. Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen. AT Verlag, 7. Auflage 2004. ISBN 978-3-85502-570-1

Literatur

  • Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. AT Verlag, Aarau / Schweiz 2001, ISBN 3-85502-570-3.
  • Encke/Buchheim/Seybold: Zander, Handwörterbuch der Pflanzennamen, 15. Auflage, ISBN 3-8001-5072-7

Weblinks

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