Heiligenkraut



Heiligenkraut

Grünes Heiligenkraut (Santolina virens)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae
Gattung: Heiligenkraut
Wissenschaftlicher Name
Santolina
L.
Graues Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus).

Heiligenkraut (Santolina) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der botanische Gattungsname ist aus dem lateinischen Wort sanctus für heilig und linum für Flachs abgeleitet, auf Grund eines antiken Namens für eine der Arten dieser Gattung.

Beschreibung

Santolina-Arten wachsen als verzweigte, meist aufrechte, manchmal überhängende bis liegende Halbsträucher, die Wuchshöhen von (selten 5 bis) meist 10 bis 60 cm erreichen. Dabei handelt es sich meist um aromatisch riechende und meist behaarte Pflanzen, die manchmal Rhizome ausbilden. Die wechselständig und meist am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt und meist gefiedert.

Die lang gestielten körbchenförmigen Blütenstände stehen einzeln und endständig. Die scheibenförmigen Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von meist 6 bis 10 (3 bis mehr als 12) mm auf. Die 18 bis mehr als 45 ungleichen Hüllblätter stehen in meist drei (selten bis über fünf) Reihen. Die Blütenstandsböden sind konvex bis halbkugelig. Es sind Spreublätter vorhanden. Die Blütenkörbe enthalten keine Zungenblüten, sondern nur 60 bis über 250 Röhrenblüten. Die zwittrigen, fertilen Röhrenblüten besitzen meist zusammengedrückte und geflügelte Kronröhren. Die Farben der Kronblätter reichen von weißlich strohfarben über hell bis leuchtend gelb.

Die meist drei- bis fünfrippigen und unbehaarten Achänen besitzen an ihrer Spitze einen einseitigen Anhang der aus der Kronröhre gebildet wird. Es ist kein Pappus vorhanden.

Verbreitung

Die Gattung Santolina ist im westlichen[1] Mittelmeerraum verbreitet: in Südeuropa und Nordafrika.

In Eingland wurde Heiligenkraut erstmals in dem Kräuterbuch von William Turner beschrieben. John Parkinson bezeichnete es aber noch 1629 in seinem "Paradisi in sole paradisus terrestris, or, a choise garden of all sorts of rarest flowers, with their nature, place of birth, time of flowring, names, and vertues to each plant, useful in physick, or admired for beauty" von 1629 als "rar und neuartig"[2]

Verwendung

Zwei bis drei Arten werden weltweit als Zierpflanzen kultiviert. Im England der frühen Neuzeit war es als Beeteinfassung beliebt[3].

Systematik

Die Erstveröffentlichung der Gattung Santolina erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum.[4]

Es werden 24 Santolina-Arten anerkannt, von denen die meisten in zwei Sammelarten zusammengefasst werden:[1]

  • Santolina adscensionis Maire
  • Santolina africana Jord. & Fourr.
  • Santolina elegans DC.
  • Santolina oblongifolia Boiss.
  • Santolina viscosa Lag.


Sammelart Santolina chamaecyparissus agg.:
  • Santolina benthamiana Jord. & Fourr.
  • Graues Heiligenkraut, Silberblättriges Heiligenkraut, Zypressen-Heiligenkraut oder Zypressenkraut (Santolina chamaecyparissus L.)
  • Santolina corsica Jord. & Fourr.
  • Santolina decumbens Mill.
  • Santolina etrusca (Lacaita) Marchi & D'Amato
  • Santolina insularis (Fiori) Arrigoni
  • Santolina ligustica Arrigoni
  • Santolina magonica (O.Bolòs & al.) Romo
  • Santolina neapolitana Jord. & Fourr.
  • Santolina pinnata Viv.
  • Santolina villosa Mill.
  • Santolina virens Mill. [5][1]


Sammelart Santolina rosmarinifolia agg.:
  • Santolina ageratifolia Asso
  • Santolina canescens Lag.
  • Santolina impressa Hoffmanns. & Link
  • Santolina melidensis (Rodr.Oubiña & S.Ortiz) Rodr.Oubiña & S.Ortiz
  • Santolina pectinata Lag.
  • Rosmarinblättriges Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia L.)
  • Santolina semidentata Hoffmanns. & Link


Nicht mehr zur Gattung gehören (Auswahl) [6]:

  • Santolina annua L. ⇒ Lonas inodora (L.) Gaertn.
  • Santolina suaveolens Pursh ⇒ Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea DC.)
  • Santolina trifurcata L. ⇒ Athanasia trifurcata (L.) L.

Weitere Bilder

Rosmarinblättriges Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia):

Quellen

  • Linda E. Watson: Santolina. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York u.a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 497., online. (engl.)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Werner Greuter: Compositae (pro parte majore). Santolina. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2006–2009.
  2. Mary Keen 1989, The Glory of the English Garden. Boston, Litte, Brown and Co., 17
  3. Mary Keen 1989, The Glory of the English Garden. Boston, Litte, Brown and Co., 17
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 842, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D842%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  5. Nieves Marcos, Ana Rosa Burgaz: Santolina virens Miller (= S. viridis Willd.): a plant belonging to the Spanish flora. In: Anales del Jardín Botánico de Madrid. Band 47, Nr. 2, 1989, S. 513–516, PDF-Datei.
  6. Eintrag bei GRIN.

Weblinks

Commons: Heiligenkraut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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