Holocephali



Holocephali

Chimaera cubana kommt in den Gewässern um Kolumbien, Kuba und Puerto Rico vor.

Zeitliches Auftreten
Oberes Devon bis heute
385,3 bis 0 Mio. Jahre
Fundorte
  • Weltweit
Systematik
Überstamm: Neumünder (Deuterostomia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Unterklasse: Holocephali
Wissenschaftlicher Name
Holocephali
Bonaparte, 1832-41

Die Holocephali (= „Euchondrocephali“ Grogan & Lund, 2000) sind, neben den Plattenkiemern, zu denen Haie und Rochen gehören, die zweite Unterklasse der Knorpelfische. Als einzige rezente Ordnung gehören zu ihnen die Seekatzen (Chimaeriformes). Die Tiere erschienen im Oberen Devon, und waren besonders im Karbon zahlreich in der damaligen Fischfauna vertreten. Während des Perms, insbesondere gegen Ende dieses Zeitabschnitts, starben die meisten Taxa aus. Nach dem Jura verblieben lediglich die Seekatzen als einzige überlebende Gruppe.

Merkmale

Im Unterschied zu den Plattenkiemern, die meist vier Kiemenöffnungen haben, sind bei den Holocephali die Kiemen von einem Kiemendeckel bedeckt, der nur eine Kiemenöffnung freilässt (anders als auf dem Bild von Sarcoprion edax dargestellt). Die Haut der Seekatzen und einiger fossiler Formen ist nackt. Bei vielen ausgestorbenen Holocephali war die Haut allerdings, wie bei den Plattenkiemern, von Placoidschuppen bedeckt. Holocephali haben keine Rippen, ihnen fehlt auch der Magen. Viele der Subtaxa sind nur durch Zahn- und Zahnplattenfunde bekannt, da die fossile Überlieferung durch das weiche Knorpelskelett der Fische erschwert wurde. Es ist deshalb unsicher, ob die Merkmale auf alle Subtaxa zutreffen.

Systematik

Orodus sp. aus dem Karbon
Sarcoprion edax † (Eugeneodontiformes) aus dem Perm

Die Systematik der Holocephali ist noch sehr unsicher. Sie werden anhand ihrer Zahntypen in zwei Überordnungen geteilt. Hier wird die Klassifikation nach Nelson (2006) wiedergegeben. Andere Wissenschaftler ordnen einige Taxa, z. B. die Eugeneodontiformes, außerhalb der Holocephali als basale Chondrichthyes ein.

Paraselachimorpha

Die Angehörigen der Überordnung Paraselachimorpha besitzen haiähnliche Zähne die laufend ersetzt werden. Alle Untertaxa der Paraselachimorpha sind ausgestorben. Die Überordnung ist eventuell paraphyletisch.

Callorhinchus callorhynchus, eine rezente Pflugnasenchimäre
  • Ordnung Orodontiformes †
  • Ordnung Petalodontiformes †
  • Ordnung Helodontiformes †
  • Ordnung Iniopterygiformes †
  • Ordnung Deebeeriiformes †
  • Ordnung Eugeneodontiformes † (Zuordnung sehr unsicher)

Holocephalimorpha

Die Angehörigen der Überordnung Holocephalimorpha (= „Holocephali“ Grogan & Lund, 2000) besitzen wenige große Zahnplatten, die dem Zerdrücken fester Nahrung dienen. Alle Ordnungen der Holocephalimorpha bis auf die rezenten Seekatzen sind ausgestorben.

  • Ordnung Psammodontiformes †
  • Ordnung Copodontiformes †
  • Ordnung Squalorajiformes †
  • Ordnung Chondrenchelyiformes †
  • Ordnung Menaspiformes †
  • Ordnung Cochliodontiformes †
  • Ordnung Seekatzen (Chimaeriformes)

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 4. Auflage, 2006, ISBN 0-471-25031-7

Weblinks

Commons: Holocephali – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien