Hugo Kronecker
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- Physiologe
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Bern)
- Hochschullehrer (Universität Leipzig)
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Rektor einer Universität in der Schweiz
- Burschenschafter
- Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1839
- Gestorben 1914
- Mann
Karl Hugo Kronecker (* 27. Januar 1839 in Liegnitz (Schlesien), heute Polen; † 6. Juni 1914 in Bad Nauheim) war ein deutscher Physiologe. Er ist der Bruder des Mathematikers Leopold Kronecker (1823–1891).
Leben
Kronecker entstammte einer gebildeten und wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie und studierte ab 1859 Medizin in Berlin, Heidelberg und Pisa. Er wurde im WS 1859/60 Mitglied der Burschenschaft Allemannia Heidelberg[1]. Sein Studium schloss er 1863 mit seiner Promotion zum Doktor der Medizin über Muskelermüdung bei Emil Heinrich du Bois-Reymond in Berlin ab. Danach arbeitete als Assistent bei Ludwig Traube sowie bei Wilhelm Kühne.
1868 ging er an das von Carl Ludwig geleitete Physiologische Institut der Universität Leipzig, wo er nach der Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg als Medizinoffizier 1871 Assistent bei Ludwig wurde. Nach seiner Habilitation 1872 wurde er dort Privatdozent und ab 1875 außerordentlicher Professor in Leipzig. Ab 1877 war er außerordentlicher Professor in Berlin und Leiter des dortigen Instituts für Physiologie.
Von 1884 bis 1914 war er als Nachfolger von Paul Grützner ordentlicher Professor der Physiologie an der Universität Bern, deren Rektor er 1894–95 war. Er beschäftigte sich mit der Höhenkrankheit und erstellte 1894 das medizinische Gutachten zum Bau der Jungfraubahn.
Werke
- De ratione qua musculorum defatigatio ex labore eorum pendeat. 1863
- Über die Ermüdung und Erholung der quergestreiften Muskeln. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig (1871) 177–266
- Das charakteristische Merkmal der Herzmuskelbewegung. Beiträge zur Anatomie und Physiologie (1874) 173–204
- Die Genesis des Tetanus. 1878
- Ueber die Speisung des Froschherzens. Archiv für Physiologie (1878) 321–322
- Christiani, Arthur und Hugo Kronecker: Thermische Untersuchungen. Archiv für Physiologie (1878) 334–336
- Christiani, Arthur und Hugo Kronecker: Beziehungen zwischen Thermometrie und Plethysmometrie. Archiv für Physiologie (1878) 336–340
- Kronecker, Hugo und H. Ph. Meyer: Ein neues einfaches Verfahren, die maximale Binnentemperatur von Thieren zu bestimmen. Archiv für Physiologie (1878) 546–547
- Kronecker, Hugo und Theodore Cash: Ueber die Beweglichkeit der Muskeln in ihrem natürlichen Zusammenhange. Archiv für Physiologie (1880) 179–180
- Kronecker, Hugo und Basch, Samuel von: Zur Entgegnung des Hrn. Waldenburg auf seinen Blutdruckversuch an uneröffneter Arterie. Archiv für Physiologie (1880) 280–283
- Kronecker, Hugo und Basch, Samuel von: Ueber die Erhöhung der Erregbarkeit des Herzens durch wiederholte elektrische Reize. Archiv für Physiologie (1880) 283–285
- Bemerkung zur vorhergehenden Mittheilung: Ueber die Begriffe Summation von Reizen und Steigerung von Erregbarkeit. Archiv für Physiologie (1880) 285–286
- Ueber graphische Methoden in der Physiologie. Z Instrumentenkunde 1 (1881) 26
- Ein telegraphisches Kymometer. Z Instrumentenkunde 1 (1881) 28
- Das Coordinationscentrum der Herzkammerbewegungen. 1884
- Altes und Neues über das Athmungscentrum. 1887
- Die Innervation des Säugethierherzens. 1897
- Die Bergkrankheit. 1903
- Historische Daten über die Theorien der Muskelkontraktion. 1906
- Der Capillarsphygmograph. Z Biol Technik Methodik 2 (1910)
Literatur
- Zimmer HG: Profiles in cardiology. Hugo Kronecker and the dependence of heart function on blood supply. Clin Cardiol. 2003 Oct;26(10):489–90.
- Loewy A: Hugo Kronecker. Dtsch Med Wochenschr 40 (1914) 1437
- Meltzer SJ: Professor Hugo Kronecker. Science 40 (1914) 441
- Sahli H: Prof. Dr. Hugo Kronecker 1839–1914. Schweiz Naturforsch Ges (Verh, Beilage) 96a (1914) 53
- Dictionary of Scientific Biography, 7 (1975) 504
- Walter H: Kronecker, Hugo. NDB 13 (1983) 81
Weblinks
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Hugo Kronecker an der Universität Leipzig (Sommersemester 1873 bis Wintersemester 1877)
- Hugo Kronecker im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Kurzbiografie, -bibliografie und digitale Quellen im Virtual Laboratory des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte (englisch)
- Prof. Dr. Hugo Kronecker. 1839–1914 In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 1914.
Einzelnachweise
- ↑ Wolf-Diedrich Reinbach (Hrsg.): Goldenes Buch der Burschenschaft Allemannia zu Heidelberg. Festschrift Teil I zum 150jährigen Bestehen der Burschenschaft Allemannia zu Heidelberg. S. 44-45. Heidelberg 2006
Personendaten | |
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NAME | Kronecker, Hugo |
ALTERNATIVNAMEN | Kronecker, Karl Hugo (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1839 |
GEBURTSORT | Liegnitz |
STERBEDATUM | 6. Juni 1914 |
STERBEORT | Bad Nauheim |