Humbertia madagascariensis



Humbertia madagascariensis
Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)
Unterfamilie: Humbertioideae
Gattung: Humbertia
Art: Humbertia madagascariensis
Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie
Humbertioideae
(Pichon) Roberty
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Humbertia
Lam.
Wissenschaftlicher Name der Art
Humbertia madagascariensis
Lam.

Humbertia madagascariensis ist eine endemisch auf Madagaskar vorkommenden Pflanzenart. Sie ist die einzige Art der Gattung Humbertia, die wiederum die einzige Gattung der Unterfamilie Humbertioideae der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae) ist. Die Art weicht in vielen Merkmalen von den restlichen Windengewächsen ab.

Beschreibung

Humbertia madagascariensis ist ein großer Baum von bis zu 30 m Höhe und 2 m Stammdurchmesser, dessen Stamm kein innenliegendes Phloem ausbildet. Der Blattstiel der Laubblätter ist 7 bis 14 mm lang. Die Blattspreite ist 30 bis 105 mm lang und 13 bis 40 mm breit, die Basis ist nicht herzförmig.

Die zygomorphen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln. Die Kelchblätter besitzen fünf Leitbündelstränge; der Kelch vergrößert sich an der Frucht nicht. Die Staubblätter stehen über die Krone hinaus, ihre Staubfäden sind in der Knospe gebogen. Die Pollenkörner sind nicht mit Stacheln besetzt. Die Griffel sind miteinander verwachsen und ragen über die Krone hinaus. Je Fruchtknotenfach werden etwa 20 Samenanlagen gebildet.

Die Früchte sind Beeren, die einen bis vier Samen enthalten.

Systematik

Humbertia madagascariensis steht als Schwesterklade den gesamten restlichen Windengewächsen (Convolvulaceae) gegenüber. Taxonomisch wird die Art von den restlichen Windengewächsen durch die Einordnung in eine monotypische Unterfamilie Humbertioideae beziehungsweise in eine monotypische Tribus Humbertieae eingeordnet.

Botanische Geschichte

Die Art wurde 1786 durch Jean-Baptiste de Lamarck erstbeschrieben. Die erste systematische Einordnung in die Nähe der heutigen Solanales stammt aus dem Jahr 1891, als Baillon die Art aufgrund der hohen Zahl von Samenanlagen den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) zuordnete. Zwei Jahre später gliederte Hallier die Art in die Tribus Erycibeae innerhalb der Windengewächse ein, was auch spätere Autoren übernahmen. Marcel Pichon wiederum stellte 1947 die monotypische Familie Humbertiaceae auf. Molekularbiologische Untersuchungen zeigten jedoch, dass eine diese Art beinhaltende Tribus Erycibeae nicht monophyletisch wäre, die Art jedoch so nah zu den restlichen Windengewächsen steht, dass eine Aufnahme in die Familie gerechtfertigt ist.

Literatur