Iberischer Wolf
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Iberischer Wolf | ||||||||||||
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Iberischer Wolf (Canis lupus signatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Canis lupus signatus | ||||||||||||
Cabrera 1907[1] |
Der Iberische Wolf ist eine Population des Wolfs, die die Iberische Halbinsel besiedelt. Aufgrund der Unterschiede in Morphologie und Verhalten wurde er 1907 von Ángel Cabrera Latorre als eigene Unterart (Canis lupus signatus) beschrieben.[1] Heute geht man jedoch mehrheitlich davon aus, dass der Iberische Wolf derselben Unterart angehört wie der Eurasische Wolf (Canis lupus lupus).
Merkmale
Der Iberische Wolf ist grau-braun gefärbt und etwas schmaler gebaut als der Eurasische Wolf. Charakteristisch sind die schwarzen Markierungen an den Vorderläufen und dem Schwanz, sowie die Weißfärbung der Oberlippe. Erwachsene Männchen erreichen eine Länge von 120 bis 140 cm und ein Gewicht von 30 bis 40 kg sowie eine Schulterhöhe von bis zu 70 cm. Weibliche Tiere sind mit 100 bis 120 cm Länge sowie einem Gewicht von 20 bis 35 kg etwas kleiner.
Eine weitere Besonderheit der Iberischen Wölfe ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Eurasischen Wölfen keine größeren Rudel bilden, sondern in kleinen Familienverbänden, in der Regel bestehend aus den Eltern mit den Jungtieren eines Jahrganges, leben.
Ernährung
Den größten Teil der Nahrung der Wölfe in Spanien bilden, laut einer Studie des spanischen Naturforschers Félix Rodríguez de la Fuente, mit etwa 35 % mittelgroße bis große pflanzenfressende Säugetiere, wie z.B. Rot- und Damhirsche, Rehe, Gämsen, Steinböcke, Wildschweine oder Mufflons. An zweiter Stelle folgen bereits Nutztiere, insbesondere Schafe, die etwa 24 % ausmachen. Ebenfalls zur Beute der iberischen Wölfe gehören Hasen, Kaninchen, Wühlmäuse sowie in geringerem Maße Reptilien und Vögel, Gelegentlich reißen sie auch Füchse oder Haushunde. In nahrungsarmen Zeiten frisst der Wolf auch Aas und Abfälle.[2]
Verbreitung
Historisch
Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren Wölfe auf der gesamten Iberischen Halbinsel heimisch. Im 20. Jahrhundert kam es jedoch zu aktiver Verfolgung der als Schädlinge angesehenen Tiere, was zu einer rapiden Abnahme der Population führte. In den frühen 1970er Jahren erreichte der Bestand einen Tiefpunkt, der Lebensraum beschränkte sich auf den äußersten Nordwesten des Landes, insbesondere entlang des Kantabrischen Gebirges, sowie einigen Rudeln in der andalusischen Sierra Morena.
Aktuell
Strenge Schutzmaßnahmen führten ab den 1970er Jahren zu einer Erholung der Wolfspopulation sowie einer Ausweitung des Verbreitungsgebietes. In der Gegenwart leben zwischen 2.000 und 2.400 Wölfe auf der Iberischen Halbinsel, davon 1.500 bis 2.000 in Spanien[3] und etwa 300 bis 400 in Portugal, damit bilden die Iberischen Wölfe den größten und stabilsten Bestand im westlichen Europa. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Nordwest- und Zentralspaniens sowie den Norden Portugals.
Die größte Population ist in Sierra de la Culebra, Provinz Zamora, zu finden. Weitere wichtige Gebiete befinden in den Provinzen León, Palencia und Burgos sowie in den Autonomen Gemeinschaften Asturien, Galicien und Kantabrien. In Galicien gibt es sogar Wolfsrudel an Küstengebieten (Sierra de Barbanza), wo sie ab und zu die halbwilden Pferde angreifen.
Kleinere Wolfspopulationen findet man unter anderem in Soria (Sierra de Urbión), Valladolid, Segovia, La Rioja (Sierra de la Demanda), Álava und Guadalajara (Sierra de Ayllón). Die Population in der Sierra de San Pedro (Cáceres, Extremadura) scheint ausgerottet zu sein.
Eine kleine und akut vom aussterben bedrohte Population existiert des Weiteren noch immer im Norden Andalusiens, auf der östlichen Sierra Morena, insbesondere der Sierra de Andújar (Jaén). Mittelfristiges Ziel von Naturschützern zum Erhalt letzterer, ist eine Verbindung des nordwestlichen und des südlichen Lebensraumes der Iberischen Wölfe.
Gefährdung und Schutz
Der Iberische Wolf wird im „Libro rojo de los vertebrados de España“ (dt.: „Rote Liste der spanischen Wirbeltiere“) als vulnerable (dt.: gefährdet) eingestuft.[4] Der „Atlas y Libro Rojo de mamíferos terrestres de España“ (dt.: „Atlas und Rote Liste der Landsäugetiere Spaniens“) führt ihn in der Kategorie NT (Near Threatened; dt.:gering gefährdet).[5]
In Spanien wird der Wolf nördlich des Duero, wo die Population als stabil gilt, mit Ausnahme der Autonomen Gemeinschaft Asturien, legal bejagt. Südlich des Duero sowie in Portugal steht er unter strengem Schutz.[6][7] Wilderei sowie das Auslegen von Giftködern stellt jedoch bis heute, insbesondere für die akut bedrohten südlichen Populationen, ein Problem für den Bestand dar.
Literatur
- Ramón Grande del Brío: El lobo ibérico : biología, ecología y comportamiento. Amarú, Salamanca 2000, ISBN 978-84-8196-075-4.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Ángel Cabrera: Los lobos de España. In: Boletín de la Real Sociedad Española de Historia Natural. Tomo VII. Nr. 3, 1907, S. 193–198.
- ↑ Lobo ibérico (Canis lupus signatus). In: faunaiberica.org. Abgerufen am 14. April 2010 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Juan Carlos Blanco, Luis Cuesta, Santiago Reig: El lobo en España: una vision global. (PDF) In: Ministerio de Medio Ambiente. Abgerufen am 14. April 2010 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Lista de mamíferos, clasificados según su estado de conservación. (PDF) In: Ministerio de Medio Ambiente. S. 12, 13, abgerufen am 23. Juli 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Juan Carlos Blanco, Mario Sáenz de Buruaga, Luis Llaneza: Lobo. (PDF) In: Ministerio de Medio Ambiente. Abgerufen am 23. Juli 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
- ↑ Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. In: eur-lex.europa.eu. 21. Mai 1992, abgerufen am 14. April 2010.
- ↑ LEY 42/2007, de 13 de diciembre, del Patrimonio Natural y de la Biodiversidad. (PDF) In: Boletín Oficial del Estado. 13. Dezember 2007, abgerufen am 23. Juli 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).