Interneuron


Als Interneurone, auch Schaltneurone oder Zwischenneurone, werden Nervenzellen bezeichnet, die mit allen ihren Endknöpfchen (Fortsätzen) in einem konkret definierten Bereich des Zentralnervensystems (ZNS) liegen und dort zwischen zwei oder mehr Nervenzellen geschaltet sind. Im Gegensatz zu den Projektionsneuronen verfügen sie nicht über lange Axone, die in weit entfernte Regionen des ZNS reichen. Sie geben empfangene Impulse direkt an benachbarte Nervenzellen weiter. Interneurone sind in der Regel inhibitorisch und GABAerg.

Im engeren Sinne sind Interneurone Nervenzellen, die zwischen sensorische und motorische Neurone in mehrsynaptischen Reflexbögen geschaltet sind, vor allem bei wirbellosen Tieren. Dabei können mehrere Interneurone in Funktionsketten angeordnet sein.

Ebenfalls als Interneurone bezeichnet werden verbindende Nervenzellen im Rückenmark, über die Reflexbögen laufen. Auch die Renshaw-Hemmung erfolgt durch diese Interneurone.

Im Gehirn wird die Bezeichnung Interneurone für Nervenzellen mit relativ kurzen Axonen bezeichnet (Typ-II-Golgi-Zellen). Diese werden den Projektionsneuronen mit langem Axon gegenübergestellt.

Auch im ENS (Enterisches Nervensystem) kommen sensorische Interneurone als Abkömmlinge der Neuralleiste vor und bilden hier mit erregenden und hemmenden motorischen Neuronen und sensorischen Neuronen ein kompliziertes System, das ENS.

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