Isoniazid
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Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Isoniazid | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C6H7N3O | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 137,14 g·mol−1 | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
169–172 °C[1] | ||||||||||||
Löslichkeit |
mäßig in Wasser (125 g/l bei 20 °C)[1] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Isoniazid, auch Isonicotinsäurehydrazid, engl. isonicotinic acid hydracide, abgekürzt INH, ist ein bakterizides Antibiotikum, das vor allem in Kombination mit Rifampicin zur Behandlung der Tuberkulose angewendet wird.
Isoniazid wurde bereits 1912 von Meyer und Malley an der Universität Prag synthetisiert. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die antibiotische Wirkung erkannt. In den Laboratorien von Hoffmann-La Roche in Nutley, New Jersey entwickelten H. Herbert Fox und Mitarbeiter Isoniazid und die Variante Iproniazid zur Marktreife. Auch Gerhard Domagk arbeitete an diesen Substanzen für die Bayer AG.
In Mycobacterium tuberculosis, dem Tuberkulose-Bakterium, wird Isoniazid durch das Enzym Katalase/Peroxidase (KatG) zum Isonicotinsäure-Radikal umgewandelt, welches sich an dasjenige NADH-Molekül anlagert, das an die für die Mykolsäuresynthese essenzielle Reduktase InhA gebunden ist, die dadurch dauerhaft gehemmt wird. Resistenzen, die das Bakterium neu entwickelt, betreffen ausschließlich das katg-Gen und damit die Aktivierung von Isoniazid.[3][4]
Bei der Medikation mit INH kann es zu Störungen des Zentralen Nervensystems, Magen-Darm-Störungen oder Allergien kommen. Des Weiteren kann ein intrahepatischer Ikterus als Nebenwirkung auftreten. Pyridoxin (Vitamin B6) kann als Begleitpäparat gegeben werden um die Nebenwirkungen auf das Nervensystem zu verringern. In Verbindung mit Alkohol kann es zu einer temporären Alkoholunverträglichkeit (chemische Alkoholintoleranz) führen.
INH wird meist oral verabreicht und es hat eine sehr gute Bioverfügbarkeit (≈ 90 %). In der Leber wird es zu 75 % acetyliert. Daneben wird es enzymatisch zu Isonicotinsäure hydrolysiert. Isoniazid und seine Metaboliten werden vorwiegend renal ausgeschieden.
Handelsnamen
- Monopräparate
INH (A), Isozid (D), Rimifon (CH), Tebesium (D)
- Kombinationspräparate
Iso-Eremfat (D), Isozid-comp. (D), Rifater (D, A, CH), Rifinab (D), Rifinah (CH), Rifoldin (A), Rimactazid (D), Rimstar (CH), Tebesium Duo/Trio (D)
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Isoniazid-Präparate
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Isoniazid bei Merck
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag zu CAS-Nr. 54-85-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich) .
- ↑ D. A. Rozwarski, G. A. Grant u.a.: Modification of the NADH of the isoniazid target (InhA) from Mycobacterium tuberculosis. In: Science (New York, N.Y.) Band 279, Nummer 5347, Januar 1998, S. 98–102. PMID 9417034.
- ↑ C. E. Cade, A. C. Dlouhy u.a.: Isoniazid-resistance conferring mutations in Mycobacterium tuberculosis KatG: catalase, peroxidase, and INH-NADH adduct formation activities. In: Protein science : a publication of the Protein Society Band 19, Nummer 3, März 2010, S. 458–474. doi:10.1002/pro.324. PMID 20054829. PMC 286627 (freier Volltext).