Jackfrucht



Jackfruchtbaum

Die Jackfrucht wächst direkt am Stamm des Baumes

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung: Brotfruchtbäume (Artocarpus)
Art: Jackfruchtbaum
Wissenschaftlicher Name
Artocarpus heterophyllus
Lam.
Baum mit vielen Sammelfrüchten
Querschnitt einer Jackfrucht
Fruchtfleisch im Supermarkt
Jackfrucht-Verkäuferin in Bangkok

Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist eine Pflanzenart in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Die Frucht wird Jackfrucht, auch Jackbaumfrucht, Jakobsfrucht und im brasilianischen Portugiesisch Jaca genannt. Die Trivialnamen sollen von dem Malayalam-Wort chakka herrühren.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blatt

Artocarpus heterophyllus wächst als immergrüner Baum, der einen relativ kurzen Stamm mit einer dichten Baumkrone besitzt, aber leicht Wuchshöhen von 10 bis 20 Metern und Stammdurchmesser von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Die dicke Borke ist schwärzlich braun und glatt. Die Rinde des Jackfruchtbaumes ist dunkelbraun und rau, innen zart rosa gefärbt, bei Verletzung der Rinde tritt Milchsaft aus.

Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 3 Zentimeter lang. Die ledrige Blattspreite ist 7 bis 15 (bis 20 Zentimeter) lang, 3 bis 7 Zentimeter breit und elliptisch-länglich bis verkehrt-eiförmig. An jungen Bäumen sind die Laubblätter gelappt und hellgrün. An älteren Bäumen sind die Laubblätter dunkelgrün mit glattem Blattrand. Die Blattspreite besitzt einen prominenten Hauptnerv und davon ausgehend auf jeder Seite sechs bis acht Seitennerven. Die Nebenblätter sind bei einer Länge von 1,5 bis 8 Zentimeter eiförmig.

Die Blütenstände werden an Stamm, Ästen oder Zweigen gebildet. Jackfruchtbäume sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), das heißt an einem Baum sind sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die männlichen Blüten sitzen an zylindrischen Stielen in vielblütigen Blütenständen mit 1 bis 5 Zentimeter langen Blütenstandsschaft, einige Blüten sind steril. Die männlichen Blüten sind behaart und die Kelchröhre endet mit zwei 1 bis 1,5 Millimeter großen Kelchlappen. Die Staubfäden sind in der Knospe gerade und die Staubbeutel sind elliptisch. Die weiblichen Blüten sitzen in Blütenständen mit kugeliger, fleischiger Rachis. Die weiblichen Blüten enthalten einen einfächerigen Fruchtknoten. Die Blütezeit reicht von Dezember, meist Februar bis März.

Jackfrüchte wachsen am Stamm, sind unterschiedlich groß und von einer anfangs gelblich-grünlichen bis gelben, bei Reife gelblich-braunen, harten Schale mit kleinen Noppen umgeben mit konischen, hexagonalen Tuberkeln. Die sehr groß werdenden und unterschiedlich geformten Sammelfrüchte weisen eine Länge von 30 bis 100 Zentimetern und einen Durchmesser von 15 bis 50 Zentimetern auf und können bis um die 10 - 15 Kilogramm wiegen. Die Sammelfrüchte sind aus vielen schmal-elliptischen Steinfrüchten als Steinfruchtverband zusammengesetzt, die eine Länge von etwa 3 Zentimetern und einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Zentimetern aufweisen. Sie reifen während der Regenzeit von Juli bis August. Die bohnenförmigen Samen der Jackfrucht sind mit einem festen gelblichen Fruchtfleisch umhüllt, welches bei Reife der Frucht einen intensiv süßlichen Geschmack besitzt. Das Fruchtfleisch wird von vielen schmalen Fasersträngen eingehüllt, welche zwischen der harten Schale zu einem verholzten inneren Teil der Frucht verlaufen. Bei Anschnitt sondert der innere Teil ein extrem klebriges milchiges Sekret ab, das sich kaum mit Wasser und Seife, jedoch mit Öl oder anderen Lösungsmitteln von der Haut lösen lässt. Zur Reinigung der Hände nach dem Auspulen des Fruchtfleisches halten z. B. Straßenhändler in Tansania, welche die Frucht in kleinen Segmenten verkaufen, für ihre Kunden Schälchen mit Kerosin vor, damit man sich die klebrigen Finger reinigen kann.

Die in großer Zahl in der Frucht vorhandenen Samenkerne schmecken nach Kastanien und werden in einigen Ländern roh, gekocht oder getrocknet verspeist. Die Frucht entwickelt bei Reife einen unangenehm süßlichen Geruch und verdirbt dann auch schnell.

Verbreitung

Kultiviert wird der Jackfruchtbaum in allen tropischen Gebieten der Welt. Beheimatet ist Artocarpus heterophyllus in Indien, wo er in den Ost- und Westghats bis in Höhenlagen von 1100 Metern vorkommt.

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Artocarpus heterophyllus erfolgte 1789 durch Jean Baptiste de Monnet de Lamarck in Encyclopédie Méthodique, Botanique, 3, S. 209. [1] Synonyme für Artocarpus heterophyllus Lam. sind: Artocarpus integrifolia L. f.[1], Artocarpus jaca Lam., Artocarpus integrifolius auct. non L. f..

Nutzung

Die Früchte werden in der süd- und südostasiatischen Küche verwendet. Die in der Sonne getrockneten Früchte kommen als „Jackfruit-Chips“ in den Handel. In vielen Provinzen Thailands werden prämierte Produkte im Rahmen des Programms One Tambon One Product für den Export hergestellt.[2][3]

In Uganda wird die Jackfrucht in rohem, reifem Zustand gepflückt und als Süßspeise verzehrt. Das innere, gelbliche Fleisch wird herausgenommen und entkernt. Der Geschmack der Jackfrucht erinnert an die Frucht des Litschibaum.

Manche Bäume tragen zu viele mittelmäßig große Früchte. Man entfernt eine größere Anzahl der unreifen Früchte, die zu einem beliebten Gemüse zubereitet und eingelegt werden. Dadurch können sich die anderen Früchte besser zur Reife entwickeln. Eine bekannte javanische Spezialität ist Gudeg, ein mild schmeckendes Gericht mit Kokosmilch, Hühnerfleisch und Gewürzen.

Das Holz des Jackfruchtbaumes ist mittelhart, witterungsbeständig, termitenresistent und lässt sich gut polieren. Es wird als Möbelholz sehr geschätzt und zu Musikinstrumenten verarbeitet; in Indonesien (indonesisch pohon nangka) für die Gestelle einiger Gongspiele und die Fasstrommel Kendang im Gamelan sowie die Zupflaute Gambus, in Indien unter anderem für die Fasstrommel Maddale, die in Kerala gespielte Zylindertrommel Chenda und teilweise für die Sanduhrtrommel Idakka. In diesem südindischen Bundesstaat gilt der Baum (malayalam varikka plavu) als heilig und als Wohnort der hinduistischen Göttin Kali. Daher werden Altarbildnisse der Göttin und die Krone für den Hauptdarsteller im religiösen Tanzdrama Mutiyettu auf rituelle Weise aus Jackfruchtholz gefertigt.

Siehe auch

Literatur

  • Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou & Michael G. Gilbert: Moraceae in der Flora of China, Volume 5, S. 31: Artocarpus heterophyllus - Online. (Abschnitt Beschreibung)
  • Abdul Ghafoor: Moraceae in der Flora of Pakistan: Artocarpus heterophyllus - Online. (Abschnitt Beschreibung)
  • K. C. Sahni: The Book of Indian Trees, Bombay Natural History Society, 1998.

Weblinks

Commons: Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eintrag bei Tropicos.
  2. Prämierte Jackfruit-Chips aus Lampang (in thailändischer Sprache)
  3. Prämierte Jackfruit-Chips aus Prachinburi (in thailändischer Sprache)

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