Juan-Fernandez-Kolibri
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Juan-Fernandez-Kolibri | ||||||||||||
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Juan-Fernandez-Kolibri ♂ | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sephanoides fernandensis | ||||||||||||
King, 1831 |
Der Juan-Fernandez-Kolibri (Sephanoides fernandensis)[1] ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art kommt nur auf der Insel Robinsón Crusoe, die ein Teil der Juan-Fernández-Inseln ist, vor. Hier ist sein Vorkommen auf elf Quadratkilometer beschränkt. Der Bestand wird von der IUCN als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) eingeschätzt.[2] Die Unterart leyboldi, welche früher auf der Alejandro Selkirk-Insel lebte, gilt als ausgestorben (extinct).
Merkmale
Das Männchen erreicht eine Körperlänge von etwa 12 Zentimetern und wiegt ca. 10,9 Gramm. Das Weibchen wird nur 10 Zentimeter und wiegt 7,4 Gramm.[3] Männchen und Weibchen weisen einen derart ausgeprägten Sexualdimorphismus auf, dass sie früher als unterschiedlichere Arten betrachtet wurden. Das Gefieder des Männchens ist überwiegend rotbraun-orange. Nur die Flügel sind dunkelgrau. Es hat einen rot-gelben Scheitel, der relativ dunkel wirkt. Zwischen dem Schnabel und den Augen befindet sich ein dunkler Streifen.[4] Das Weibchen hat eine dunkelgrüne Oberseite und einen bläulichen Scheitel. Die Unterseite ist weiß mit dichten grünen Sprenkeln am Hals. Diese grünen Flecken ziehen sich über die gesamten Flanken.[5]
Lebensweise
Der Kolibri bewegt sich vorzugsweise in ursprünglich heimischer Vegetation. Insbesondere während der Brutzeit meidet er eingeführte Pflanzen. Außerhalb der Brutzeit sieht man ihn auch an eingeführte Pflanzenarten wie beispielsweise am Blauen Eukalyptus (Eucalyptus globulus) oder auf anderen Zier- bzw. Gartenpflanzen. Meist geht er nur im Herbst an die eingeführten Arten, da in dieser Zeit nur eine heimische Pflanze namens Raphithamnus venustus blüht. Eine andere bevorzugte Pflanze ist Dendroseris litoralis, eine palmenartige pachycaule Pflanze, die nur auf Juan-Fernandez vorkommt und ebenfalls gefährdet ist.[6] Allerdings steht er bei dieser Pflanze in starkem Konkurrenzkampf mit dem Chilekolibri (Sephanoides sephaniodes). Sein bevorzugtes Habitat ist Macchie-Vegetation.[7] Der Vogel ist hauptsächlich ein Nektarsammler. Außerdem ernährt er sich von Insekten, die er auf Blättern findet oder im Flug fängt. Es wurden Männchen beobachtet, die das Weibchen in nur 50 Zentimeter Entfernung verscheuchen und dabei zur Warnung zwitscherten. Das Zwitschern hat vor allem den Zweck einen potentiellen Nahrungskonkurrenten abzuschrecken.
Unterarten
Es werden die beiden Unterarten Sephanoides fernandensis fernandensis (King, 1831) und Sephanoides fernandensis leyboldi (Gould 1870) unterschieden. [8]. Letztere ist 1908 durch Ratten, Ziegen und klimatische Veränderungen ausgerottet worden.[9]
Schutzprogramm
Seit dem Jahr 2004 versuchen die Organisationen The Hummingbird Society, American Bird Conservancy[10] und Juan Fernández Islands Conservancy, Oikonos - Ecosystem Knowledge[11] im Rahmen eines Schutzprogrammes den Vogel vom Aussterben zu retten. Die Gründe, warum der Vogel gefährdet ist, sind vielfältig. Zum einen wird die ursprüngliche Flora der Insel durch die Menschen zerstört. Diese stellt aber eine essentielle Nahrungsquelle für den Vogel dar. Die Ausbreitung exotische Pflanzen wie Rubus ulmifolius, Aristotelia chilensis und Ugni molinae verdrängen zusätzlich den endemischen Luma Baum (Nothomyrcia fernandeziana), der ein wichtiger Brutplatz für den Vogel darstellt. Dazu fangen eingeführte Katzen immer wieder Exemplare. Auch Nutztiere wie Ziegen oder Hasen zerstören die ursprüngliche Vegetation.
Literatur
- Coral Wolf: Interactions Between Sympatric Hummingbirds on the Juan Fernandez Islands: Foraging Behavior and Competition, 2008, Diplomarbeit (Master of Science)
- Ingo Hahn, Biographical Isolation and Bioacoustics: the Juab Fernandez Firecrown, Sephanoides fernandesis, Bonner zoologische Beiträge, 2007, Seite 101-103 (online)
- Michael S. Roy, Juan Carlos Torres-Mura, Fritz Hertel: Evolution and history of hummingbirds (Aves: Trochilidae) from the Juan Fernandez Islands, Chile, Ibis, 2008, Volume 140 Issue 2, Seite 265 – 273
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag Avibase Juan-Fernandez-Kolibri
- ↑ Sephanoides fernandensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2009. Abgerufen am 24. August 2010.
- ↑ Biographical Isolation and Bioacoustics: the Juan Fernandez Firecrown
- ↑ Greg Lasley Bilder und Informationen
- ↑ BirdLife Species Factsheet Juan Fernandez Firecrown
- ↑ Dendroseris litoralis
- ↑ Interactions Between Sympatric Hummingbirds on the Juan Fernandez Islands: Foraging Behavior and Competition
- ↑ ITIS Report Sephanoides fernandensis
- ↑ J. Del Hoyo, A. Elliot, J. Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 5: Barn-Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, Barcelona. 1999. ISBN 84-87334-25-3
- ↑ Conservation of the Juan Fernández Firecrown
- ↑ Conservation of the critically endangered Juan Fernández Firecrown