Königsfarngewächse
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Königsfarngewächse | ||||||||||||
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Königsfarn (Osmunda regalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Osmundales | ||||||||||||
Bromhead | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Osmundaceae | ||||||||||||
Martynov |
Die Königsfarngewächse, auch Rispenfarngewächse genannt, (Osmundaceae) sind eine Familie der Klasse der Echten Farne. Sie ist in drei Gattungen mit etwas über 20 Arten gegliedert. Es sind terrestrisch wachsende Farne. Aufgrund ihrer Merkmale wird die Familie in eine eigene Ordnung Osmundales gestellt.
Merkmale
Die meisten Vertreter hatten einen kurzen baumförmigen Stamm, der sich aber bei den heutigen Vertretern meist im Boden verbirgt. Der Stamm ist ein Blattspur- beziehungsweise Blatt-Wurzel-Stamm; das heißt, der größte Teil des Stammes wird von Blattfüßen und Wurzeln gebildet.
Der Stamm ist bei den rezenten Arten eine Siphonostele mit Innenxylem. Die Blätter besitzen Nebenblätter. Die Sporangien sitzen an eigenen Sporophyllen (Osmunda cinnamomea) oder an bestimmten Abschnitten der Trophophylle (Osmunda regalis). Sie stehen an kleinen Stielchen terminal an den letzten Verzweigungen des Blattes. Bei Todea und etlichen fossilen Formen finden sich auch auf der Blattunterseite angeheftete Sporangien.
Die Sporangien sind nicht zu Sori zusammengefasst und es fehlt ihnen ein Anulus. Sie sind groß und enthalten 128 bis 512 Sporen. Die Sporangienwand ist mehrschichtig. Am Scheitel des Sporangiums sitzt eine Gruppe verdickter Zellen, die das Aufreißen bewirkt (manchmal als Anulus bezeichnet). Indusium und Spreuschuppen fehlen.
Das Prothallium ist bis 4 Zentimeter groß, langlebig und kann mehrere Jahre alt werden. Es ist grün und lebt autotroph oberirdisch. Mykorrhiza ist nicht nachgewiesen.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 22.
Vorkommen
Die Arten sind von der temperaten bis zur tropischen Zone verbreitet.
Systematik
Die Osmundales sind die Schwestergruppe aller übrigen leptosporangiaten Farne. Die Familie ist monophyletisch und wird in drei Gattungen mit rund 20 Arten untergliedert:[1]
- Leptopteris C. Presl: Sie bilden oft bis zu 1 Meter hohe Stämme, es sind also „Baumfarne“. Es gibt sieben Arten, deren Heimat Australien, Neuseeland, die Pazifische Inseln von Samoa bis Neuguineaund Neukaledonien sind. Darunter:
- Leptopteris hymenophylloides (A. Rich.) C. Presl, Heimat: Neuseeland
- Leptopteris superba (Colenso) C. Presl, Heimat: Neuseeland
- Elefantenfarne (Todea Willd. ex Bernh.): Sie bilden oft bis zu 1 Meter hohe Stämme, es sind also auch „Baumfarne“. Es gibt zwei Arten, die im Gebiet von Südafrika, Australien, Neuseeland und Neuguinea vorkommen. Darunter:
- Todea barbara (L.) T. Moore, Heimat: Südafrika, Australien und Neuseeland
- Königsfarne (Osmunda L.): Es gibt 15 Arten. Heimat: hauptsächlich die Nordhalbkugel und Subtropen; selten in der Neotropis.
Die Osmundales vermitteln zwischen den Marattiales und den übrigen leptosporangiaten Farnen. Zum einen zeitlich, da sie seit dem Perm bekannt sind und ihre Hauptentfaltung im Mesozoikum hatten; zum anderen morphologisch, etwa durch die dickwandigen, einzelstehenden Sporangien, ihren Vegetationspunkt und das Prothallium.[2] Diese Stellung wurde durch molekularbiologisch gestützte phylogenetische Studien unterstrichen.[3]
Der Familienname erinnert an den nordischen Donnergott Thor, der den Beinamen „Osmunder“ hat.
Bilder
Königsfarn (Osmunda regalis), noch "Bischofsstab"-förmig eingerollte Farnwedel
Königsfarn (O. regalis), voll entwickelte Pflanze
Quellen und weiterführende Hinweise
Literatur
- Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X.
- Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract, PDF-Datei.
- Walter Zimmermann: Phylogenie der Pflanzen. Ein Überblick über Tatsachen und Probleme. 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Gustav Fischer, Stuttgart 1959, S. 295–300.
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Einzelnachweise
- ↑ Smith et al.: A classification for extant ferns. 2006.
- ↑ W. Zimmermann: Phylogenie der Pflanzen. 1959, S. 295.
- ↑ Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Paul G. Wolf, Harald Schneider, Alan R. Smith, Raymond Cranfill: Phylogeny and evolution of ferns (Monilophytes) with a focus on the early leptosporangiate divergences. In: American Journal of Botany. Band 91, Nr. 10, 2004, S. 1582–1598, DOI: 10.3732/ajb.91.10.1582.