KAGfreiland


KAGfreiland
Logo der Organisation
Gründung 1972
Sitz St. Gallen, Schweiz
Aktionsraum ganze Deutschschweiz, sowie vereinzelt Kanton Tessin und Romandie
Schwerpunkt Tierschutz
Methode Projekte, Kampagnen, Lobbying, Öffentlichkeitsarbeit
Website www.kagfreiland.ch/
Das erste Logo der KAG

KAGfreiland ist eine Non-Profit-Organisation, die sich seit 1972 zur artgerechten Haltung von Nutztieren in der Schweiz einsetzt. Sie gehört zu den kleineren aber ältesten Tierschutz-Organisationen in der Schweiz und führte 1972, neun Jahre vor Bio Suisse, das erste Label für Fleisch und Eier aus tierfreundlicher Produktion ein.[1] Die Vereinigung ist politisch und konfessionell neutral. Im Mittelpunkt der Tätigkeiten stehen Tierprojekte und Kampagnen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren.

Geschichte

Die KAG (Konsumenten-Arbeits-Gruppe) wurde 1972 eher zufällig gegründet. Die Kunstmalerin Lea Hürlimann entdeckte beim Zubereiten einer gekauften Kalbslunge einen faustgrossen Eiterpfropfen. Aus Ärger und Neugier führte sie private Recherchen durch, die zur Erkenntnis führten, dass Krankheiten aufgrund nicht artgerechter Kälbermast keine Seltenheit sind. Hürlimann informierte die Öffentlichkeit und startete Protestaktionen in Zürich. Ein kurzer Zeitungsartikel verhalf ihr unverhofft zu breiter Unterstützung.

1973 lancierte die KAG Freilandeier, die unter dem neu geschaffenen KAG-Label verkauft wurden. Ab 1975 wurde auch KAG-Fleisch angeboten, später auch Milchprodukte. Noch heute steht das Label für die strengsten Tierhaltungsrichtlinien der Schweiz.

1992 feierte die KAG ihren bislang grössten Erfolg. Sie erreichte, dass in der Schweiz die Käfighaltung von Hühnern zur Eierproduktion verboten wurde.

Heute nennt sich die Organisation KAGfreiland, um das Thema Freilandhaltung mehr zu betonen. Ab 1999 beginnt sie, mit eigenen Forschungsprojekten Verbesserungen in der Nutztierhaltung zu erreichen. Und ab dem Jahr 2008 führt sie auch Kampagnen durch, in denen sie gegen Missstände in der Tierhaltung kämpft

Aktivitäten

Protestkation gegen Kaninchen-Käfigfleisch 2008

KAGfreiland setzt sich auf breiter Front für die artgerechte Haltung von Nutztieren ein. Mit Tierprojekten und Kampagnen versucht die Organisation, die Bevölkerung auf das Thema zu sensibilisieren und politische Veränderungen zu beeinflussen. Als Bio-Label steht KAGfreiland zudem für besonders tierfreundlich hergestellte Produkte.

Tierprojekte

Die Tierprojekte haben zum Ziel, Produzenten und Konsumenten die Machbarkeit tierfreundlicher Lösungen aufzuzeigen. Seit 1999 läuft das Eberprojekt zur Produktion von Schweinefleisch, ohne die Ferkel kastrieren zu müssen. Im Kombihuhnprojekt wird seit 2003 ein Zweinutzungshuhn gesucht als Alternative zum Vergasen von Küken. Und seit 2005 läuft ein Projekt zur Freilandhaltung von Kaninchen.

Kampagnen

Politische Veränderungen versucht KAGfreiland über Kampagnen herbeizuführen. Mit Erfolg. 1992 wurden die Legebatterien verboten, 2009 eine Deklarationspflicht für Kaninchenfleisch aus Käfighaltung eingeführt, und ab 2010 gilt ein Verbot für das betäubunslose Kastrieren von Ferkeln.

Organisation und Label

Datei:Kageier.jpg
KAGfreiland-Eier

KAGfreiland ist nicht nur eine Organisation, sondern auch ein Label. Bekanntestes Produkt unter dem Label sind die KAGfreiland-Eier. Neben den Freilandeiern gibt es seit 1975 auch Fleisch unter dem Label von KAGfreiland. Später kamen weitere Produkte, wie Käse, Milch und Felle dazu. Die Produzenten werden regelmässig von unabhängigen Inspektoren unangemeldet kontrolliert, um die Einhaltung der strengen Vorgaben des Labels zu gewährleisten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Mehr als bloss Etikette“, Der Schweizerische Beobachter

Die News der letzten Tage