Kanonenkugelbaum



Kanonenkugelbaum

Blüte des Kanonenkugelbaums (Couroupita guianensis)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae)
Gattung: Couroupita
Art: Kanonenkugelbaum
Wissenschaftlicher Name
Couroupita guianensis
Aubl.
Früchte des Kanonenkugelbaums

Der Kanonenkugelbaum (Couroupita guianensis) ist eine Baumart aus der Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae). Er gehört zu der nur drei Arten umfassenden Gattung Couroupita.

Beschreibung

Der Kanonenkugelbaum erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 35 Metern. Gedrängt an den Zweigenden sitzen die länglich-elliptischen Blätter. Sie werden acht bis 30, selten bis 60 Zentimeter lang und drei bis zehn Zentimeter breit. Die Blattoberseite ist unbehaart, auf der Unterseite sind die Blattadern und insbesondere die Achseln der Blattadern behaart. Am Grund läuft das Blatt keilförmig in den 0,5 bis drei Zentimeter langen Blattstiel aus, das vordere Ende ist spitz oder endet mit einer stumpfen, kurz aufgesetzten Spitze. Der Blattrand ist leicht gewellt und an den Enden der Blattadern mit winzigen, drüsigen Zähnchen besetzt. Die Blätter werden bis zu vier Mal im Jahr komplett abgeworfen und innerhalb einer Woche durch neu ausgetriebene ersetzt.

Der Blütenstand entspringt am Stamm oder an älteren Ästen. Er ist zuerst unverzweigt, wächst aber über einen langen Zeitraum, verzweigt sich, und kann nach mehreren Jahren bis zu 3,5 Meter lang werden. Dabei bilden sich an der Spitze immer neue Blüten, selten bilden sich an der Blütenstandsachse auch Blätter. Die einzelne Blüte sitzt an einem 1,2 bis sechs Zentimeter langen Blütenstiel und misst fünf bis sechs Zentimeter im Durchmesser. Die sechs Kelchblätter sind bis auf einen breit-dreieckigen vorderen Zipfel miteinander verwachsen. Die sechs Kronblätter sind auf der Außenseite gelblich, innen dunkelrot bis rosarot. Etwa 600 bis 700 Staubblätter sind mit der Basis ihrer Staubfäden zu einem Ring verwachsen. Der Ring setzt sich auf einer Seite zungenförmig und gebogen fort. Auf der Biegung dieses Fortsatzes befinden sich keine Staubblätter, erst weiter vorne wieder. Diese Staubblätter auf dem Fortsatz sind zu drei bis sechs in Gruppen miteinander verwachsen, es kommen auch sterile vor. Der Pollen der beiden Staubblatt-Arten ist unterschiedlich geformt. Der Fruchtknoten ist von einem glockenförmigen Blütenbecher umgeben. Als Blütenbesucher wurden verschiedene Bienen beobachtet, etwa aus den Gattungen Apis, Bombus, Trigona und Xylocopa. Aus bestäubten Blüten entwickeln sich braune, kugelförmige Früchte mit einem Durchmesser von zwölf bis 24 Zentimeter. Im vorderen Drittel der Frucht sind die Ansatzstellen der Kelchblätter zu sehen. Die Früchte besitzen eine verholzte Schale und fallen geschlossen vom Baum. Sie enthalten 80 bis 300 ovale Samen, die in einen faserigen rosa Brei eingebettet sind.

Verbreitung

Die Art ist im nördlichen Südamerika beheimatet. Im Norden reicht das Areal nach Panama und Costa Rica (dort eventuell nur angepflanzt), im Südwesten entlang des Osthangs der Anden bis Ecuador, im Südosten etwa bis zur Amazonasmündung in Brasilien. Durch die weite Verbreitung als Ziergehölz ist das natürliche Areal nicht mit Sicherheit zu bestimmen.

Belege

  • Ghillean T. Prance: Couroupita. In: Scott A. Mori, Ghillean T. Prance (Hrsg.): Flora Neotropica Monograph. Lecythidaceae Part II. The Zygomorphic-flowered New World Genera. Band 21, Nr. 2, 1990.

Weblinks

Commons: Kanonenkugelbaum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien