Topffruchtbaumgewächse
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Topffruchtbaumgewächse | ||||||||||||
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Gustavia superba, Illustration. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lecythidaceae | ||||||||||||
A.Rich. |
Die Topffruchtbaumgewächse oder Topffruchtgewächse (Lecythidaceae) sind eine Pflanzenfamilie der Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen. Sie besitzen ein disjunktes Areal: zum einen das tropische Südamerika und zum anderen Afrika mit Madagaskar. Die wirtschaftlich bedeutendste Art dieser Familie ist der Paranussbaum (Bertholletia excelsa).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Diese verholzenden Pflanzen wachsen meist als immergrüne Bäume oder Sträucher, selten als Lianen. Die wechselständig und spiralig an den Zweigenden konzentriert oder zweizeilig an den Zweigen verteilt angeordneten Laubblätter sind einfach und gestielt mit (gezähnt oder) glatten Blattrand. Nebenblätter sind klein oder fehlen.
Generative Merkmale
Die meist kurzen Blütenstände können sehr verschieden gestaltig sein, oft sind sie aber traubig oder die Blüten stehen einzeln. Meist sind Hochblätter vorhanden. Die zwittrigen, großen, auffälligen Blüten sind radiärsymmetrisch bis zygomorph. Es sind meist vier bis sechs (zwei bis zwölf) dicke Kelchblätter vorhanden, die untereinander glockenförmig und mit dem Fruchtknoten verwachsen sind. Die (selten fehlenden) drei bis zehn (bis 16) Kronblätter sind meist frei. In jeder Blüte befinden sich meist viele (10 bis 1200) Staubblätter; sie sind in einigen Kreisen an ihrer Basis verwachsen. Oft sind einige Staubblätter steril. Der Diskus ist manchmal gelappt. Zwei bis acht Fruchtblätter sind zu einem halb bis vollständig unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Jedes Fruchtknotenfach enthält ein bis viele Samenanlagen. Der Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie), Vögel (Ornithophilie) oder durch Fledertiere (Chiropterophilie); je nach Bestäuber ist das Androeceum radiärsymmetrisch oder zygomorph, dies stellt eine Coevolution dar.
Es werden meist holzige Kapselfrüchte, seltener Beeren gebildet, die oft noch von den Kelchblättern umgeben sind. Die Früchte enthalten oft nur einen Samen, es können aber auch einige (beispielsweise bei der Paranuss) bis viele sein. Die Samen sind meist behaart. Es ist kein Endosperm vorhanden.
Inhaltsstoffe
Sie enthalten Flavonole und Ellagsäure.
Systematik
Der Familienname Lecythidaceae wurde 1825 von Achille Richard in Dictionnaire classique d'histoire naturelle, 9, S. 259 erstveröffentlicht. Typusgattung ist Lecythis Loefl..
Zur Familie Lecythidaceae gehören (früher 10) in der neuen weiteren Auslegung etwa 25 Gattungen mit etwa 250 bis 325 Arten [1]. Diese Familie wird in fünf Unterfamilien gegliedert:
- Foetidioideae Engler (Syn.: Foetidiaceae): Mit der einzigen Gattung:
- Foetidia Comm. ex Lam.: Mit etwa 17 Arten, die vom östlichen Afrika (1 Art) über Madagaskar (14 Arten) bis zu den Maskarenen (2 Arten) vorkommen. [2]
- Lecythidioideae Beilschmied (Syn.: Lecythidaceae, Gustaviaceae): Es sind zehn neotropische Gattungen mit etwa 215 Arten:
- Allantoma Miers (Syn.: Goeldinia Huber): Mit heute neun Arten. [3]
- Bertholletia Bonpl. (Syn.: Barthollesia Silva Manso): Mit der einzigen Art:
- Paranussbaum (Bertholletia excelsa)
- Cariniana Casar. (Syn.: Amphoricarpus Spruce ex Miers): Die Gattung wurde 2008 geteilt und einige Arten in die Gattung Allantoma gestellt. Die sieben Arten mit vollständig radiärsymmetrischen Blüten verbleiben in der Gattung Cariniana. Die acht Arten mit einem zygomorphen Androeceum werden in die vorher monotypische Gattung Allantoma gestellt. [3]
- Corythophora R.Knuth
- Couratari Aubl. (Syn.: Curatari J.F.Gmel., Curataria Spreng., Lecythopsis Schrank, Pontopidana Scop.)
- Couroupita Aubl.: Mit drei bis neun Arten.
- Eschweilera Mart. ex DC. (Syn.: Jugastrum Miers, Neohuberia Ledoux): Mit etwa 100 Arten.
- Grias L.
- Gustavia L. (Syn.: Japarandiba Adans., Perigaria Span., Pirigara Aubl., Teichmeyeria Scop.): Mit etwa 40 Arten.
- Paradiesnüsse (Lecythis Loefl. (Syn.: Holopyxidium Ducke, Bergena Adans., Cercophora Miers, Chytroma Miers, Pachylecythis Ledoux, Sapucaya R.Knuth, Strailia T.Durand) ): Mit etwa 26 Arten.
- Napoleonoideae Bentham: Es sind zwei Gattungen mit elf Arten im westlichen tropischen Afrika:
- Crateranthus Baker f.
- Napoleonaea P.Beauv. (Syn.: Napoleona P.Beauv.)
- Planchonioideae Engler (Syn.: Barringtoniaceae): Es sind sechs paläotropische Gattungen mit etwa 58 Arten in Australasien:
- Abdulmajidia Whitmore
- Barringtonia J.R.Forst. & G.Forst: Mit etwa 40 Arten, darunter Barringtonia asiatica.
- Careya Roxb.
- Chydenanthus Miers
- Petersianthus Merr. (Syn.: Combretodendron A.Chev., Petersia Welw. ex Benth.)
- Planchonia Blume
- Scytopetaloideae O.Appel (Syn.: Asteranthaceae R.Knuth, nom. cons., Rhaptopetalaceae Solander, Scytopetalaceae Engler): Es sind sechs Gattungen und etwa 21 Arten in Afrika und im nördlichen Brasilien:
- Asteranthos Desf. (Syn.: Asteranthus Spreng.): Mit der einzigen Art:
- Asteranthos brasiliensis Desf.
- Brazzeia Baill. (Syn.: Erythropyxis Engl., Erytropyxis Pierre, Pseudobrazzeia Engl.)
- Oubanguia Baill.
- Pierrina Engl.
- Rhaptopetalum Oliv.
- Scytopetalum Pierre ex Engl.
- Asteranthos Desf. (Syn.: Asteranthus Spreng.): Mit der einzigen Art:
Quellen
- Die Familie der Lecythidaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
- S. A. Mori, Chih-Hua Tsou, C.-C. Wu, B. Cronholm & Arne A. Anderberg: Evolution of Lecythidaceae with an emphasis on the circumscription of neotropical genera: information from combined ndhF and trnL-F sequence data, in American Journal of Botany, 94, 2007, S. 289-301.
- Chih-Hua Tsou & S. A. Mori: Floral organogenesis and floral evolution of the Lecythidoideae (Lecythidaceae), in American Journal of Botany, 94, 2007, S. 716-736. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
- Haining Qin & Sir Ghillean (Iain) T. Prance: Lecythidaceae in der Flora of China, Volume 13, S. 293: Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei GRIN.
- ↑ Ghillean T. Prance: A revision of Foetidia (Lecythidaceae subfamily Foetidioideae), in Brittonia, Volume 60, Number 4, 2008, S. 336-348.
- ↑ 3,0 3,1 Y.-Y.Huang, S. A. Mori & G. T. Prance: A phylogeny of Cariniana (Lecythidaceae) based on morphological and anatomical data, in Brittonia, 60, 2008, S. 69-81.
Weblinks
- S. A. Mori & G. T. Prance: The Lecythidaceae Pages. The New York Botanical Garden, Bronx, New York, 2006 onward.
- Die Familie der Asteranthaceae, die Familie der Barringtoniaceae, die Familie der Foetidiaceae, die Familie der Napoleonaeaceae, die Familie der Scytopetalaceae und die Familie der Lecythidaceae s.str. noch mit den wenigen Gattungen bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (englisch)
- Marc van Roosmalen: Lecythidaceae aus: Illustrated Guide to the Fruits and Seeds of the Amazonian Flora: PDF-Online.