Kater (Alkoholintoxikation)


Darstellung eines „Katers“ auf einem Aschenbecher, 19. Jahrhundert

Als Kater oder Katzenjammer (medizinisch Veisalgia) bezeichnet man umgangssprachlich das Unwohlsein und die Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen infolge einer leichteren Alkoholvergiftung. Die auslösende Alkoholmenge variiert von Mensch zu Mensch. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Kater bis zu drei Tage lang die Leistungsfähigkeit einschränken kann.

Das Wort stammt ursprünglich aus der studentischen Umgangssprache des 19. Jahrhunderts und ist scherzhaft abgeleitet von Katarrh, der jedoch mit den alkoholbedingten Symptomen nicht vergleichbar ist. Der Begriff wird heute auch wörtlich verstanden oder z. B. grafisch als Kater dargestellt.

Symptome

Ein sogenannter Kater ist gekennzeichnet von Kopfschmerzen, einem flauen Gefühl im Magen und allgemeinem Unwohlsein. Häufig kommt durch eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) Erbrechen hinzu, verbunden mit Appetitlosigkeit. Die geistigen und motorischen Fähigkeiten können eingeschränkt sein (z. B. Konzentrationsschwierigkeiten, leichtes Zittern). Teilweise treten depressive Verstimmungen bis hin zu Angstzuständen auf.

Chemischer Ablauf

Hauptsächliche Ursache der Kopfschmerzen ist die durch den Alkohol entstandene Dehydratation des Körpers mit dem daraus resultierenden Dysäquilibrium (schneller Entzug von Stoffen aus dem Blut). Außerdem wirkt sich die Denaturierung und Stimulierung körpereigener Eiweiße (Zytokine) durch Acetaldehyd aus, einem Zwischenprodukt beim Abbau des Ethanols. Der gleichzeitige Konsum von Nikotin mit Alkohol verstärkt die Kopfschmerzen.

Vorbeugung

Eine mögliche Katerprävention besteht insbesondere im Verzicht auf größere Alkoholmengen oder Pausen zwischen dem Konsumieren entsprechender Getränke. Darüber hinaus sollte man beim Konsumieren von Alkohol dem Körper konstant Wasser zuführen und auch vor dem Schlafengehen größere Mengen mineralhaltiges Wasser trinken, da Alkohol den Körper mehr Flüssigkeit ausscheiden lässt als getrunken wird. Deshalb wird dem Blutkreislauf Wasser entzogen, was bei entsprechender Menge zu Kopfschmerzen führen kann (Dehydration). Außerdem sollte vor oder beim Alkoholkonsum Fetthaltiges gegessen werden, da dies die Alkoholaufnahme des Körpers (Resorption) verlangsamt (nicht jedoch verhindert). Durch eine längere Verweildauer des Alkohols im Magen kann ein Teil durch ADH (Alkoholdehydrogenase) abgebaut werden. Zucker und Kohlensäure beschleunigen hingegen die Alkoholresorption.

Auch die Auswahl der alkoholischen Getränke spielt eine entscheidende Rolle. Insbesondere Obstbrände und fassgelagerte Spirituosen (wie Whisky, Cognac oder dunkler Rum) enthalten oft besonders hohe Mengen an giftigen Fuselalkoholen. Viele Cocktails, süßliche Weine (insbesondere Glühwein) und sogenannte Alkopops können aufgrund des oben genannten Zusammenspiels von Alkohol und Zucker besonders schnell zu Katersymptomen führen.

Gegenmittel

Auch wenn zur Bekämpfung des Katers zahlreiche Hausmittel wie zum Beispiel das Katerfrühstück existieren, ist deren Wirkung nicht wissenschaftlich belegt.[1] Häufig greift man gegen die Kopfschmerzen auf erhöhte Flüssigkeitsaufnahme sowie auf die Kühlung des Kopfes, z. B. durch Kühlkompressen etc., zurück. Magenschmerzen hingegen werden meist mit Magentees, wie z. B. Melissentee und etwas fetthaltigem Essen bekämpft. Auch soll ein erhöhter Blutzuckerspiegel, welcher z. B. durch den Verzehr von süßen Früchten, Schokolade oder Honig erreicht werden kann, den Alkoholabbau beschleunigen und unterstützen.

Eine symptomatische Behandlung der Kopfschmerzen kann durch Schmerzmittel erfolgen. Die Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin) kann aufgrund eventueller Blutungen, gerade unter Alkoholeinwirkung, ein erhöhtes Risiko darstellen. Paracetamol gilt als vergleichsweise lebertoxisch. Ibuprofen wird als relativ unkritisch angesehen.[2]

Siehe auch

Literatur

  • NN: Der Kater nach Alkoholkonsum. aus: Uhl, Alfred et al: Handbuch: Alkohol – Österreich: Zahlen, Daten, Fakten, Trends 2008. dritte überarbeitete und ergänzte Auflage. BMGF, Wien
  • M. H. Pittler, J. C. Verster, E. Ernst: Interventions for preventing or treating alcohol hangover: systematic review of randomised controlled trials. In: BMJ (Clinical research ed.). Band 331, Nummer 7531, Dezember 2005, S. 1515–1518, ISSN 1756-1833. doi:10.1136/bmj.331.7531.1515. PMID 16373736. PMC 1322250 (freier Volltext). (Review).
  • NN: Was hilft wirklich gegen den „Kater“? Stiftung Biomedizinische Alkoholforschung, Newsletter VII, Juli 2006, S. 3f. (PDF, 315 KB)
  • H. Dittmar-Ilgen: Wie der Kork-Krümel ins Weinglas kommt; S. 35: Um unerforschten Kater

Weblinks

Einzelnachweise

  1. M. H. Pittler, J. C. Verster, E. Ernst: Interventions for preventing or treating alcohol hangover: systematic review of randomised controlled trials. In: BMJ (Clinical research ed.). Band 331, Nummer 7531, Dezember 2005, S. 1515–1518, ISSN 1756-1833. doi:10.1136/bmj.331.7531.1515. PMID 16373736. PMC 1322250 (freier Volltext). (Review).
  2. Deutsche Apothekerzeitung 148 Jg., 10. April 2008, Nr. 15.

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