Kleiner Igeltenrek
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Kleiner Igeltenrek | ||||||||||||
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Kleiner Igeltenrek (Echinops telfairi) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Echinops | ||||||||||||
Martin, 1838 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Echinops telfairi | ||||||||||||
Martin, 1838 |
Der Kleine Igeltenrek oder -tanrek (Echinops telfairi) ist eine Säugetierart aus der Familie der Tenreks (Tenrecidae). Er bewohnt trockene Gebiete wie Wälder, Buschland und Halbwüsten im westlichen und südlichen Madagaskar.
Beschreibung
Bis auf die geringere Größe gleichen Kleine Igeltenreks dem Großen Igeltenrek. Die Färbung der Tiere variiert von weißgrau bis dunkelgrau. Ihr Rücken ist mit Stacheln bedeckt, deren Färbung ebenfalls variieren kann. Der Bauch und die Pfoten sind mit feinen Haaren bedeckt, die nahezu weißlich sein können. Ihre Schnauze ist lang und spitz, die Ohren sind relativ groß. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 13 bis 18 Zentimetern, der Schwanz ist ein 1 Zentimeter langer Stummel. Ihr Gewicht beträgt 100 bis 230 Gramm, Durchschnitt sind 140 Gramm.
Verbreitung und Lebensraum
Kleine Igeltenreks sind auf Madagaskar endemisch. Ihr Lebensraum sind die trockenen Laubwälder im Westen und die sehr trockenen Dornwälder im Südwesten, nach jüngeren Berichten finden sie sich auch in der Andohahela-Region im Südosten.
Lebensweise und Ernährung
Diese Tiere sind vorwiegend Bodenbewohner, können aber auch gut klettern, wobei sie den Stummelschwanz als Stütze benutzen. Sie sind nachtaktiv und verbringen den Tag in Baumhöhlen oder selbstgegrabenen Erdbauen. Bei der Nahrungssuche sind sie allein unterwegs, zum Schlafen rollen sie sich zu einer engen Kugel zusammen.
In der Trockenzeit – von Mai bis September – wenn das Nahrungsangebot reduziert ist, können sie in eine Trockenstarre fallen, die drei bis fünf Monate dauert. Männchen reagieren häufig sehr aggressiv aufeinander, sind aber gegenüber Weibchen toleranter. Man kann manchmal Paare beobachten, die die Trockenstarre gemeinsam verbringen.
Kleine Igeltenreks sind vorwiegend Fleischfresser, ihre Nahrung besteht aus Insekten und kleinen Wirbeltieren (wie neugeborenen Mäusen), sie fressen aber auch Früchte.
Fortpflanzung
Die Paarung erfolgt im Oktober, kurz nach Ende der Trockenstarre. Eine Woche vor der Geburt beginnt das Weibchen, das Geburtsnest zu errichten, diese Tätigkeit kann sich bis nach der Geburt hinziehen. Nach einer rund 60- bis 68-tägigen Tragzeit kommen ein bis zehn (durchschnittlich sieben) Jungtiere zur Welt. Diese sind bei der Geburt unbehaart und blind, sie sind 50 Millimeter lang und wiegen 8 bis 10 Gramm. Die Augen öffnen sich nach sieben bis neun Tagen, mit zehn Tagen folgen sie der Mutter zum Nesteingang. Ab dem 14. Lebenstag nehmen sie feste Nahrung zu sich, mit rund einem Monat sind sie selbstständig. Die Geschlechtsreife tritt nach der ersten Trockenstarre ein. Das höchste bekannte Alter eines Tieres in Gefangenschaft betrug 13 Jahre.
Kleine Igeltenreks und Menschen
Kleine Igeltenreks sind weit verbreitet und häufig. Laut IUCN sind keine Bedrohungen bekannt, sie listet die Tiere darum als least concern („nicht gefährdet“). In jüngerer Zeit lässt sich ein Trend beobachten, diese Tiere auch in Europa in Terrarien zu halten. Wie bei allen Terrarientieren ist eine Beratung durch Fachleute und die Weiterbildung durch geeignete Literatur vor der Anschaffung dieser Tiere unbedingt notwendig.
Literatur
- Nick Garbutt: Mammals of Madagascar. A Complete Guide. Yale University Press, New Haven & London 2007, ISBN 978-0-300-12550-4
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
Weblinks
- Echinops telfairi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 24. Juni 2009.