Kleines Springkraut



Kleines Springkraut

Kleines Springkraut (Impatiens parviflora)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Balsaminengewächse (Balsaminaceae)
Gattung: Springkräuter (Impatiens)
Art: Kleines Springkraut
Wissenschaftlicher Name
Impatiens parviflora
DC.

Das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora) auch Kleinblütiges Springkraut oder Sibirisches Springkraut ist eine Pflanzenart in der Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae).

Beschreibung

Das Kleine Springkraut ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60, selten bis 90 cm erreicht. Der aufrechte, oben verzweigte, kahle Stängel ist etwas glasig und an den Gelenken geschwollen. Die wechselständigen Laubblätter sind breit lanzettlich und besitzen einen spitz gezähnten Rand.

Die Blütezeit reicht von Juni bis September. In einem seitenständigen, aufrechten, traubigen Blütenstand stehen vier bis zehn Blüten zusammen. Die hellgelben, nur 8 bis 18 mm großen zygomorphen Blüten besitzen einen geraden Sporn.

Die 1,5 bis 2 cm lange Kapselfrucht schleudert ihren Samen aus, woher auch der Gattungsname stammt.

Bestäubungs- und Ausbreitungsbiologie

An der Bestäubung der Blüten sind besonders Schwebfliegen beteiligt, die dort nach Pollen suchen; aber auch spontane Selbstbestäubung ist erfolgreich, obwohl keine kleistogamen Blüten ausgebildet werden.[1]

Die Streuweite der Samen beträgt bis zu 3,4 m. Vermutlich können sich die Samen aber auch durch Klebhaftung ausbreiten.[1]

Vorkommen

Es handelt sich bei dieser Pflanzenart in Mitteleuropa um einen eingebürgerten Neubürger (Neophyt) mit ursprünglicher Heimat in Tadschikistan und im Kaschmir.

Diese zerstreut auftretende Pflanzenart kommt in Laub- und Mischwäldern, in Gebüschen, Gärten und Schutthalden an schattigen Plätzen vor. Sie bevorzugt lockere, kalkarme oder kalkfreie, etwas feuchte Böden.

Wegen ihrer auffälligen, z.T. ausgedehnten Dominanzbestände wurde früher angenommen, Impatiens parviflora würde andere Pflanzen verdrängen. Tatsächlich finden sich ausgedehnte Bestände vor allem an Standorten, die für andere Arten keine guten Lebensbedingungen bieten, etwa weil sie zu dunkel sind, zu hohe Laubstreuauflagen haben usw. Insofern ist die Art an manchen ihrer Standorte ein Beispiel für die Nutzung von sonst ungenutzt bleibenden Ressourcen. [2]

1837 ist die Pflanze aus dem Berliner Botanischen Garten ausgebrochen und verwildert.[1] Es ist der einziger Neophyt in Mitteleuropa, der sich auch in naturnahen Wäldern stark ausbreiten konnte. Dazu hat einerseits die Ausbreitung der Samen durch einen Schleudermechanismus beigetragen, aber wohl auch der Transport der Samen in den Reifenprofilen von Waldfahrzeugen.

Inhaltsstoffe

Pflanzenteile enthalten einen chemisch noch nicht genau erforschten, aber als giftig geltenden, Übelkeit mit Schwindel sowie Erbrechen und Durchfall auslösenden Bitterstoff sowie verschiedene Gerbstoffe.

Quellen

  • Ludwig Trepl: Über Impatiens parviflora DC als Agriophyt in Mitteleuropa (= Dissertationes Botanicae. Band 73). Cramer, Vaduz 1984, ISBN 3-7682-1385-4.
  • Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da? Die Enzyklopädie: über 1000 Blütenpflanzen Mitteleuropas. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10326-9.
  • Kleines Springkraut. FloraWeb.de

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Kleines Springkraut (Impatiens parviflora) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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