Kleopatra-Falter
Kleopatra-Falter | ||||||||||||
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Kleopatra-Falter (Gonepteryx cleopatra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gonepteryx cleopatra | ||||||||||||
(Linnaeus, 1767) |
Der Kleopatra-Falter (Gonepteryx cleopatra), auch Mittelmeer-Zitronenfalter genannt, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Weißlinge (Pieridae).
Aussehen, Verwandtschaft und Name
Der Name Kleopatra-Falter wird zwar in der deutschsprachigen Literatur genannt,[1] aber nicht durchgängig verwendet. Alternativ wird der Schmetterling auch „Südlicher Zitronenfalter“ genannt, nach seinem nächsten Verwandten, dem Zitronenfalter.
Der Kleopatra-Falter ist regelmäßig genauso groß wie der Zitronenfalter. Nur die kanarischen Unterarten sind meist deutlich größer (Vorderflügellänge 30–35 mm statt 25–30 mm). Vom Zitronenfalter unterscheidet sich der Kleopatra-Falter beim Männchen durch die orangerote Färbung auf den Vorderflügeln und allgemein dem insgesamt mehr nach außen gebogenen, fülligeren Flügelschnitt. Die Grundfarbe ist allerdings mehr weißlich-grün, Exemplare mit einer gelblicheren Grundfarbe gehören zur Unterart massiliensis Foulquier = italica Gerhard (häufig in der Ägäis). Auch die Raupe des Kleopatra-Falters ist kräftiger und mehr blaugrau gefärbt als die des heimischen Zitronenfalters.
Die englische und spanische Bezeichnung des Schmetterlings ist „Cleopatra“, die französische „Citron de Provence“.
Vorkommen und Lebensweise
Der Kleopatra-Falter ist eigentlich eine mediterrane Art, die sich eher selten in Mitteleuropa findet. Verbreitet ist er im Kanton Tessin, in Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien und auf dem Balkan, in Griechenland und der Türkei ostwärts bis nach Syrien sowie auf den Mittelmeerinseln. Auf den Kanaren sind verschiedene Unterarten heimisch. Eigentliche Herkunft ist aber Nordwestafrika nördlich der Sahara (Typenfundort: Algerien). Interessanterweise kommt der Falter in Ägypten – trotz seines Namens – nicht vor.
Der Schmetterling bewohnt offenes, buschreiches und felsiges Gelände bis zu lichten Buschwäldern bis in 1200, maximal 1600 Metern Höhe, in Nordafrika auch bis 3000 Meter. Er erscheint in einer Generation ab Mai oder Juni (in Höhenlagen später) die als Falter überwintert. Die teils lokal angegebene zweite Generation wird angezweifelt.[2] Die Futterpflanzen sind Kreuzdornarten.
Unterarten
Es werden folgende Unterarten unterschieden:
- G. c. cleopatra (Linnaeus, 1767) – stellt die Nominatform dar.
- G. c. maderensis Felder 1862 – auf Madeira heimisch - weist die Besonderheit auf, dass die Flügelunterseite der Weibchen zur Tarnung gegen Fressfeinde kein UV-Licht reflektiert. Männchen sind ausgedehnt orange gefärbt. Dennoch ähneln sie mehr der Nominatform als den kanarischen Unterarten.
- G. c. cleobule Hübner 1825 – auf Teneriffa
- G. c. palmae Stamm 1963 – auf La Palma
- G. c. eversi Rehnelt 1974 – auf La Gomera
Die kanarischen Unterarten sind größer und teils noch tiefer rötlich gefärbt als die übrigen Unterarten. Die Generationenfolge dieser langlebigen, fast diapausefreien Unterarten ist unklar.
Literatur
- Bernard d'Abrera, Butterflies of the Holarctic Region, Part I, Hill House, Victoria 1990, S.98
- Tom Tolman/Richard Lewington, Collins Butterfly Guide, HarperCollins, London 1997, 2. Auflage 2008, S.76/77 und 350, deutsch: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Kosmos, Stuttgart 1998, S.54-56
- Lionel Higgins/Norman Riley/Walter Forster, Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Paul Parey, Hamburg 1971, 2. Auflage 1977, S.57-59
- Walter Forster/Theodor Wohlfahrt, Die Schmetterlinge Mitteleuropas, Band 2: Tagfalter, Franck'sche Verlagshandlung, 3. Auflage 1984, S.14
- Schweizerischer Bund für Naturschutz, Tagfalter und ihre Lebensräume, 3. Auflage Basel 1991, S.144/145
- Adalbert Seitz, Die Groß-Schmetterlinge der Erde, Band I/1, Paläarktis/Tagfalter, Stuttgart 1906, S.61 (Bearbeiter: J. Röber)
Einzelnachweise
- ↑ Schweizerischer Bund für Naturschutz, Tagfalter und ihre Lebensräume, 3. Auflage Basel 1991, S.144
- ↑ Tolman/Lewington, Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Kosmos, Stuttgart 1998, S.54; Röber, in: Seitz, Die Groß-Schmetterlinge der Erde, Band I/1, Paläarktis/Tagfalter, S.61 vermutet die italica als Sommerform, letztlich ungeklärt.