Knospenlage
Als Knospenlage oder Vernation wird in der Botanik die Lage der Blätter in der Knospe bezeichnet. Die Knospenlage ist häufig spezifisch für bestimmte Verwandtschaftsgruppen.
Es werden folgende Typen der Knospenlage unterschieden:
- circinat oder spiralig: die Blätter sind von der Spitze zur Basis hin eingerollt. Diese Form kommt etwa bei Farnen vor.
- conduplicat oder zusammengelegt: die Blätter sind entlang ihrer Mittelrippe gefaltet. Ein Beispiel ist Prunus.
- convolut oder gerollt: die Blätter sind als Ganzes der Länge nach eingerollt.
- involut oder eingerollt: die seitlichen Bereiche der Blätter sind nach oben eingerollt.
- plan oder flach: die Blätter sind flach, weder gerollt noch gefaltet.
- plikativ oder mehrfach gefaltet: fächerförmig etwa bei Alchemilla, Längsfaltung etwa bei den Wegerichen (Plantago).
- revolut oder zurückgerollt: die seitlichen Teile der Blätter sind nach unten eingerollt. Beispiel ist die Gattung der Weiden (Salix).
- runzelig: Beispiel sind die Kronblätter von Mohn. (Papaver).
- schirmförmig: Beispiel ist Podophyllum.
Beim Spitzlappigen Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist die plikative Knospenlage auch im entfalteten Blatt noch erahnbar.
Saat-Mohn (Papaver dubium) mit runzeliger Knospenlage.
Zunächst hatte Carl von Linné die Bezeichnung folatio verwendet, später setzte sich jedoch vernatio für die Knospenlage durch, wenn sie auch teilweise auch für den Vorgang der Blattentfaltung verwendet wurde.
Belege
- Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, S. 344f. ISBN 3-8274-1398-2
- Schück, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, S. 552. ISBN 3-933203-53-8