Koprolith
Ein Koprolith (von altgriechisch κόπρος kopros „Kot“ und altgriechisch λίθος líthos „Stein“) oder Kotstein besteht aus den fossilen Exkrementen (Kot) in meist phosphatischer Erhaltung. Sie gehören zu den Spurenfossilien und werden darum auch als Kotspuren bezeichnet. Die ältesten bekannten Koprolithe stammen aus dem Ordovizium. Eingeführt wurde der Begriff durch den britischen Paläontologen William Buckland im Jahr 1824.
Koprolithe spielen als Quelle von Mikrofossilien eine bedeutende Rolle, da diese die Nahrungszusammensetzung von Fleisch- und Fischfressern aufgrund der in ihnen enthaltenen unverdauten biologischen Hartteile wie Schalen und Schalenteile, aber auch von Knochenresten, aufzeigen können. Kotspuren lassen sich nur in wenigen Fällen ihren Erzeugern zuordnen. Im Jahr 1998 gelang es erstmals, aus Koprolithen DNA-Fragmente zu isolieren und für Sequenzanalysen aufzubereiten.
1842 in Suffolk begründete der Theologe und Naturforscher John Stevens Henslow [1] in Falkenham und Kirton[2] den Bergbau auf Koprolithe und deren Verwendung als Düngemittel.
Literatur
Stichwort „Koprolith“ in: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003. ISBN 3-8274-0354-5