Liane (Pflanze)


Lianen im indischen Westghats-Gebirge

Lianen sind Kletterpflanzen mit verholzendem Stamm, die im Boden wurzeln und an Bäumen oder anderen senkrechten Gebilden emporklettern. Kletterpflanzen umwinden dabei den Träger in mehr oder weniger zahlreichen Windungen in artspezifischer Drehrichtung. Rankpflanzen bilden meist spross- oder blattbürtige Rankorgane. Andere Lianen halten sich mit Haftwurzeln und anderen Klettereinrichtungen (Haftscheiben, Kletterhaaren, Dornen) fest, wie etwa der haftwurzelkletternde Gemeine Efeu.

Die Lianen entgehen dabei dem Lichtmangel in der Nähe des Erdbodens, dabei sind sie jedoch keine Schmarotzer. Viele Lianen bilden auch Luftwurzeln aus.

Besonders zahlreich sind Lianen im tropischen Regenwald vertreten. In Mitteleuropa kommen Weinreben, Efeu, Waldreben und Geißblatt vor. Lianen besitzen keine Saugorgane, mit denen sie einer Trägerpflanze Wasser oder Nährstoffe entziehen könnten, so dass diese in der Regel nicht geschädigt wird. Zu Schäden der Unterlage kommt es nur im ungünstigen Fall – am ehesten, wenn diese bereits durch Krankheit geschwächt ist – durch Lichtentzug, Wasser- und Nährstoffkonkurrenz im Wurzelraum oder das Eigengewicht der Liane selbst.

Bestimmte Lianenarten werden zur Herstellung von Pfeilgiften genutzt.