Litopterna
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Litopterna | ||||||||||
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Zeitliches Auftreten | ||||||||||
Eozän bis Pleistozän | ||||||||||
55 bis 0,01 Mio. Jahre | ||||||||||
Fundorte | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Litopterna | ||||||||||
Ameghino, 1889 |
Die Litopterna (Gr.: litós = schlicht, glatt; ptérna = Ferse) sind eine ausgestorbene Säugetiergruppe, die während des Känozoikums in Südamerika gelebt hat und deren letzte Vertreter erst am Ende des Pleistozäns ausgestorben sind.
Sie werden zu den Südamerikanischen Huftieren (Meridiungulata) gerechnet, einer Säugetiergruppe, deren Vertreter im geographisch isolierten Südamerika während des Känozoikums eine große Vielfalt erreicht und eine starke adaptive Radiation durchgemacht haben.
Merkmale
Die Litopterna sind im Allgemeinen durch eine Verlängerung der Gliedmaßen und eine Reduktion der Zehenanzahl charakterisiert, was dazu führte, dass manche Vertreter äußerlich stark an Kamele oder Pferde erinnerten und vermutlich auch ähnliche Ökologische Nischen besetzten. Die Zähne waren relativ einfach und zeigten im Gegensatz zu anderen Südamerikanischen Huftieren keine große Spezialisierung. Die Litopterna ernährten sich vermutlich von verschiedenen Pflanzen.
Entwicklungsgeschichte
Die Litopterna sind erstmals im Paläozän belegt, aus dem Eozän gibt es einzelne Funde vom antarktischen Kontinent, der damals noch mit Südamerika verbunden war und ein wärmeres Klima aufwies als heute. Die meisten Vertreter starben allerdings mit der Entstehung des Isthmus von Panama am Ende des Pliozäns aus, da sie von den überlegenen Kamelen, Pferden und Hirschen, die aus Nordamerika einwanderten, verdrängt wurden. Möglicherweise waren sie auch den neu eingewanderten Raubtieren, zu denen Hunde und Katzen gehörten, nicht gewachsen. Nur zwei Gattungen der Litopterna, nämlich Windhausenia und Macrauchenia erwiesen sich als anpassungsfähig genug und überlebten bis zum Ende des Pleistozän in Südamerika.
Systematik
Die Litopterna lassen sich in vier Familien aufteilen:
- Die Protolipternidae, die im oberen Paläozän verbreitet waren.[1]
- Die Notonychopidae, die ebenfalls im oberen Paläozän vorkamen.[1]
- Die Proterotheriidae (Gr.: próteros = vorderer; theríon = Säugetier), die vom oberen Paläozän bis ins obere Pleistozän verbreitet waren.[1] Sie zeigten eine besonders starke Reduktion der Zehenanzahl und damit eine Ähnlichkeit zu den Pferden. Bekannte Vertreter sind Diadiaphorus, dessen Füße nur mehr mit einem Huf den Boden berührten und dessen Seitenzehen verkümmert waren und Thoatherium, dessen Beine genau wie die der heutigen Pferde nur mehr in einem einzigen Huf endeten.
- Die Macraucheniidae, die ebenfalls vom oberen Paläozän bis ins obere Pleistozän verbreitet waren.[1] Diese Tiere werden aufgrund ihres langen Halses, der verlängerten Gliedmaßen und den breiten Füßen oft als kamelähnlich beschrieben. Im Gegensatz zu diesen endeten ihre Füße aber in drei Zehen. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist Macrauchenia, der möglicherweise einen kurzen Rüssel hatte und bis zum Ende des Pleistozäns überlebte.
Literatur
- Kemp, T. S.: The Origin and Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-850761-5.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Scherer, C. S.; Pitana, V. G.; Ribeiro, A. M.: Proterotheriidae and Macraucheniidae (Litopterna, Mammalia) from the Pleistocene of Rio Grande do Sul State, Brazil. In: Revista Brasileira de Paleontologia. 12. Jahrgang, Nr. 3, 2009, S. 231–246, doi:10.4072/rbp.2009.3.06 (sbpbrasil.org [PDF]).
Weblinks
- The Paleobiology Database: Litopterna