Lockstofffalle
Eine Lockstofffalle (auch Pheromonfalle genannt) wird zur Schädlingsbekämpfung und zur Ermittlung der Größe einer Schädlingspopulation, insbesondere bei Insekten verwendet.
Funktionsweise
Lockstofffallen sind z. B. mit artspezifischen Pheromonen und Klebstoff versehene Pappschachteln. Die männlichen Insekten folgen den Lockstoffen, die normalerweise von Weibchen abgegeben werden, und bleiben am Klebstoff hängen. Dadurch kann bei einigen Insektenarten die Anzahl der Paarungen und damit die Anzahl der Nachkommen so weit vermindert werden, dass die Schäden für die Land- und Forstwirtschaft vertretbar sind.
Borkenkäfer werden in der Regel mit Aggregationspheromonen angeködert. Zum Fang werden Schlitzfallen benutzt. Dieses sind Flugfallen, die aus einander gegenüberliegenden Prallflächen und einem Auffangbehälter bestehen. Auf der Suche nach der Duftstoffquelle prallen die Borkenkäfer gegen die Falle und werden durch Schlitze in einen Auffangbehälter unter der Falle geleitet. Hier müssen sie regelmäßig entsorgt werden. Das Schlitzfallensystem arbeitet giftfrei.
Im Wein- und Obstbau wird die Schädlingspopulation mit Pheromonfallen bestimmt (z. B. Apfelwickler, Traubenwickler), um gegebenenfalls mit Insektiziden gezielt einzugreifen. Auch beim Maiswurzelbohrer werden Lockstofffallen zum Monitoring verwendet. Im Handel werden auch Lockstofffallen zur Bekämpfung von Fruchtfliegen angeboten.
Bestimmte Glasflügler-Arten, wie z. B. der Erlen-Glasflügler, dessen massenhaftes Auftreten in Erlen- und Birken-Beständen Schäden anrichten kann, spricht sehr gut auf Pheromonpräparate an. Zuweilen fliegen Tausende von männlichen Faltern solche Köder an.[1]
Nicht zu verwechseln sind Pheromonfallen mit der Verwirrmethode, die ebenfalls Pheromone verwendet.
Siehe auch
Biologische Schädlingsbekämpfung
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 5, Nachtfalter III (Sesiidae, Arctiidae, Noctuidae). Ulmer Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-3481-0