Myotis septentrionalis
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Myotis septentrionalis | ||||||||||||
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Myotis septentrionalis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myotis septentrionalis | ||||||||||||
Trouessart, 1897 |
Myotis septentrionalis ist eine nordamerikanische Fledermausart aus der Gattung der Mausohren (Myotis) innerhalb der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae).
Beschreibung
Myotis septentrionalis wird zwischen 7,7 und 9,5 Zentimeter groß und 5 bis 8 Gramm schwer. Die Weibchen sind etwas größer und schwerer als die Männchen. Sowohl das Fell als auch die Flughaut sind hellbraun gefärbt. Der dritte, vierte und fünfte Mittelhandknochen sind gleich lang. Der schmale Schädel weist ein relativ langes Rostrum sowie lange Ohren auf. Im Vergleich zu anderen Mausohren (Myotis) hat Myotis septentrionalis einen längeren Schwanz und eine größere Flügelfläche. Dadurch ist die Art sehr manövrierfähig, wenn sie langsam durch dicht bewachsenes Gelände fliegt.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet von Myotis septentrionalis erstreckt sich über weite Teile Kanadas und der östlichen USA. Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst dabei Québec, Ontario und Neuengland. Die Südgrenze der Verbreitung befindet sich in Florida, während die Westgrenze durch Alberta, British Columbia, Montana und Wyoming verläuft. Fossilfunde aus dem Pleistozän liegen für Pennsylvania, Virginia, West Virginia und Tennessee vor.
Es werden vor allem bewaldete Gebiete besiedelt. Vereinzelt wurden aber auch schon Exemplare in der Prärie gefangen.
Lebensweise
Als Schlafstätten werden vor allem Bäume und seltener Höhlen und Gebäude genutzt, wobei diese etwa alle zwei Tage gewechselt werden. Männchen und Weibchen nutzen getrennte Schlafstätten. Geschlechtsreife Weibchen rasten in Gruppen von bis zu 60 Tieren. Männchen und noch nicht geschlechtsreife Weibchen rasten einzeln oder in Gruppen von bis zu 10 Tieren.
Myotis septentrionalis überwintert hauptsächlich in Höhlen und stillgelegten Minen. Je nach geographischer Lage überwintert die Art von Anfang September bis Anfang Mai. Überwinterungsplätze werden meist mehrmals genutzt. Die Überwinterungsplätze werden häufig mit der Großen Braunen Fledermaus (Eptesicus fuscus), mit Myotis lucifugus sowie mit Pipistrellus subflavus geteilt.
Fortpflanzung
Die Paarung erfolgt meist Ende Juli bis Anfang Oktober. Das Männchen besteigt das Weibchen bei der Paarung von hinten und beißt sich in ihrem Nacken fest. Die Weibchen sind wahrscheinlich dazu in der Lage die Spermien über den Winter zu speichern, da das Ei erst im Frühjahr befruchtet wird. Der Nachwuchs kommt, je nach geographischer Lage, zwischen Mitte Mai und Mitte Juli zur Welt.
Nahrungserwerb
Myotis septentrionalis ernährt sich hauptsächlich von Insekten, wobei die genaue Zusammensetzung der erbeuteten Tiere je nach geographischer Region und der Jahreszeit schwanken kann. Die Beute wird während des Fluges gefangen, kann aber auch vom Boden oder Blättern eingesammelt werden. Es wird dabei alles erbeutet, was nicht eine gewisse Größe überschreitet. Zur Nahrungssuche werden sowohl das Blätterdach als auch die Umgebung von Teichen, Flüssen und Wegrändern abgesucht.
Krankheiten und Schädlinge
Die Art wird von den Milbenarten Euschoengastia pipistrelli, Leptotrombidium myotis, Macronyssus crosbyi, Spinturax americanus und Olabidocarpus whitakeri sowie verschieden Arten der Gattung Acanthopthirus befallen. Weiters wurden die Plattwanze Cimex adjunctus sowie die Würmer Hymenolepis christensoni, Plagiorchis vespertilionis, Prosthodendrium volaticum und Vampirolepis roundabushi nachgewiesen. An einigen gefangen Exemplaren konnten der Rabiesvirus, der Erreger der Tollwut, und das Eastern Equine Encephalitis Virus, der Erreger der Östlichen Pferdeenzephalomyelitis, nachgewiesen werden
Systematik
Die Art wurde lange Zeit als eine Unterart von Myotis keenii angesehen. van Zyll de Jong führte 1973 Myotis septentrionalis als eigenständige Art. Manning sieht Myotis keenii als Schwesterart an während van Zyll de Jong und Nagorsen Myotis evotis als solche ansehen.
Das Artepitheton septentrionalis kommt aus dem Latein und bedeutet so viel wie „nördlich“.
Quellen
- M. Carolina Caceres und Robert M. R. Barclay Myotis septentrionalis in: Mammalian Species 2000, Nr. 634, S. 1-4.