Mücken-Händelwurz



Mücken-Händelwurz

Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)

Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae
Gattung: Händelwurzen (Gymnadenia)
Art: Mücken-Händelwurz
Wissenschaftlicher Name
Gymnadenia conopsea
(L.) R. Br.

Die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea), auch Langsporn-Händelwurz, Fliegen-Händelwurz oder Große Händelwurz genannt, gehört zur Gattung Händelwurzen (Gymnadenia) der Familie der Orchideen (Orchidaceae).

Beschreibung

Die Mücken-Händelwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 80 cm. Die Knollen dieses Knollen-Geophyts sind dick, abgeplattet, 2-spaltig, mit handförmig geteilten , kurzen Lappen. Es liegt eine endotrophe Mykorrhiza vom Orchideen-Typ vor. Die mehr oder weniger stark duftenden Blüten sind rosa bis dunkelpurpurrot. Typisch für die Blüte ist die dreilappige Lippe (Labellum) und der fadenförmige, abwärts gebogene Sporn, der 10 bis 20 mm lang und länger als der Fruchtknoten ist. Durch den langen Sporn ist die Art leicht von den ähnlich aussehenden Knabenkraut-Arten zu unterscheiden. Der von den Blüten reichlich abgesonderte Nektar ist im Gegenlicht sichtbar. Da der Eingang des Sporns weniger als 1 mm offen steht, ist der Nektar nur Schmetterlingen zugänglich und zwar sowohl Tagfaltern wie auch Nachtfaltern. Die Pollinien sind von kleinen Beutelchen bedeckt. Der schmale, nackte Klebkörper ist abwärts gerichtet. Der Geruch ist mehr oder weniger angenehm bis fehlend. An den Tragblättern der Blüten wird reichlich extrafloraler Nektar angeboten und z.B. von Ameisen angenommen. Blütezeit ist Mai bis Juli. Die Kapselfrüchte öffnen sich mit Spalten und sind Windstreuer. Die winzigen Samen breiten sich als Körnchenflieger aus; ihr Gewicht beträgt nur 0,008 mg. Es sind mehrere Tausend Samen pro Kapsel vorhanden. Die Fruchtreife erfolgt ab August.

Vorkommen

Diese Art ist vor allem im nördlichen Europa verbreitet. In Österreich ist diese Art mäßig häufig in allen Bundesländern vorkommend.

Als Standort werden Magerrasen, Föhrenwälder, Feucht- und Nasswiesen, Flach- und Quellmoore bevorzugt.

In Teilen des Verbreitungsgebietes gilt die Art als gefährdet und wurde daher in die Rote Liste aufgenommen, z. B. in Hessen (siehe unter Weblinks).

Besonderheiten

Die Mücken-Händelwurz bildet oft Hybriden mit:

  • Gymnadenia odoratissima
  • Nigritella rhellicani

und (sehr selten) mit

  • Pseudorchis albida.

Bilder

Literatur

  • Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5
  • Muer, Angerer: Alpenpflanzen, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3374-1
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1

Weblinks

Commons: Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien