Narzissengelber Wulstling



Narzissengelber Wulstling

Narzissengelber Wulstling (Amanita gemmata)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Wulstlingsverwandte (Amanitaceae)
Gattung: Wulstlinge (Amanita)
Art: Narzissengelber Wulstling
Wissenschaftlicher Name
Amanita gemmata
(Fr.) Bertill.

Der Narzissengelbe Wulstling (Amanita gemmata syn. Amanita junquillea) ist ein Pilz aus der Gattung der Wulstlinge und zählt zu den Giftpilzen.

Erscheinungsbild

Der Narzissengelbe Wulstling hat einen blaßgelben bis gelbockerfarbenen Hut mit 3 bis 10 Zentimeter Durchmesser. Er hat schneeweiße, flache und oft unregelmäßige Velumflocken. Bei jungen Pilzen ist der Hut glockenförmig, bei älteren Pilzen ist der Hut flach oder leicht gewölbt und die Haut schmierig. Der Rand des Hutes ist von hellerer Farbe als die Mitte des Hutes. Auffälliges Merkmal sind auch die kammartigen Riefen des Hutes. Die Lamellen sind weiß bis blassgelb und engstehend. Der Stiel des Pilzes erreicht eine Länge von 5 bis 10 cm und kann bis 1 cm dick werden. Er ist von weißer bis hellgelber Farbe und an der Stielbasis verdickt mit wulstigem Velumrest und Flockengürtel. Das Fleisch ist weiß gefärbt. Der Narzissengelbe Wulstling ist geruchlos und schmeckt mild, etwas nussartig. Sein Sporenpulver ist weiß.

Toxikologie

Der Narzissengelbe Wulstling ist relativ häufig. Umso ungewöhnlicher ist, dass über seine Giftigkeit sehr widersprüchliche Angaben vorliegen. Es ist möglich, dass es verschiedene Varianten mit unterschiedlicher Zusammensetzung der Inhaltsstoffe gibt. Ernste Vergiftungen durch diesen Pilz sind aber erwiesen, laut Bresinsky & Besl (1985) gab es in Chile sogar Todesopfer. Der Narzissengelbe Wulstling soll eine halluzinogene Wirkung haben, vermutlich enthält er Ibotensäure, Muskarin und Muscimol.[1]

Vorkommen

Der Narzissengelbe Wulstling kommt in Nadel- und Laubwäldern vor. Er ist ein häufiger Mykorrhizapilz der Gemeinen Fichte und häufig auf sandigen und sauren Böden zu finden. Er erscheint als einer der ersten Wulstlinge unter guten Bedingungen bereits ab Ende Mai, zumeist von Juni bis Oktober. Sein Verbreitungsgebiet ist in Deutschland recht zerstreut.

Verwechslungsmöglichkeiten

Aufgrund seines Erscheinungsbildes kann er leicht mit dem häufigeren, leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilz verwechselt werden, der einen charakteristischen kartoffelkeimlingartigen Geruch und scharf abgeschnittenen Knollenrand hat. Ebenfalls ähnlich ist der seltenere Isabellfarbene Wulstling mit tief eingesenkter Volva. Dunkler gefärbte Exemplare dieser Pilzart können außerdem mit dem sehr giftigen Pantherpilz verwechselt werden.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Volkbert Kell: Giftpilze und Pilzgifte. Ziemsen, Wittenberg-Lutherstadt 1991, ISBN 3-7403-0254-2.

Literatur

  • Till R. Lohmeyer, Ute Künkele: Pilze. bestimmen und sammeln ; über 600 Arten. Parragon, Bath 2006, ISBN 1-4054-5152-1, S. 32.

Weblinks

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