Nasskeime


Nasskeime (auch als Feuchtkeime, Wasserkeime, Pfützenkeime oder Hospitalismuskeime bezeichnet) werden Bakterien genannt, die sich auch mit geringen Nährstoffangebot vorwiegend in feuchten Umgebungen vermehren. Wie bei anderen Bakteriengruppen auch, können einige Arten Resistenzen gegen Desinfektionsmittel entwickeln oder erwerben. Dies wird dann problematisch, wenn die Art gleichzeitig eine Pathogenität gegen Menschen aufweist.

Von den Pathogenen sind u. a. Pseudomonas aeruginosa, Proteus sp., Klebsiella sp., Acinetobacter sp. und Stenotrophomonas maltophilia am bekanntesten. Sie lassen sich in Waschbeckenabflüssen, Gullys und niedrig konzentrierten Desinfektionsmitteln oder Shampoos[1] finden. Der Erreger der Legionellose, Legionella pneumophila, vermehrt sich in Warmwasserleitungen, insbesondere bei Temperaturen knapp unter 60 °C. Die von diesen Erregern verursachten Probleme werden auch als nosokomiale Infektionen oder Hospitalismus-Infektionen bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Gregor Hagelüken et al. (2006): The crystal structure of SdsA1, an alkylsulfatase from Pseudomonas aeruginosa, defines a third class of sulfatases In: PNAS, Bd. 103, S. 7631-7636 PMID 16684886 doi:10.1073/pnas.0510501103

Quellen

  • Fritz H. Kayser u. a.: Medizinische Mikrobiologie. Taschenlehrbuch medizinische Mikrobiologie. 11. überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-13-444811-4.