Nationalpark Hainich


Nationalpark Hainich
Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Nationalpark Hainich (Deutschland)
Koordinaten: 51° 5′ 48″ N, 10° 23′ 27″ O
Lage: Thüringen, Deutschland
Besonderheit: größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet Deutschlands
Nächste Stadt: Eisenach, Bad Langensalza
Fläche: 7.500 ha
Gründung: 31. Dezember 1997
Adresse: Webseite des Nationalparks
Nationalpark Hainich
Bei der Marktkirche 9
D–99947 Bad Langensalza
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Totholz
Totholz
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Der Nationalpark Hainich, der am 31. Dezember 1997 gegründet wurde, ist der 13. Nationalpark Deutschlands und der einzige in Thüringen. Eines der wichtigsten Ziele des 7500 Hektar großen Parks ist der Schutz des heimischen Buchenwaldes. Seit dem 25. Juni 2011 zählt der Nationalpark Hainich zum UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland.[1]

Geographie

Der 75 km² große Park befindet sich im Westen des Bundeslandes Thüringen östlich der Werra und ist Teil des Naturparkes Eichsfeld-Hainich-Werratal. Er liegt in Städtedreieck Eisenach–Mühlhausen–Bad Langensalza im Süden des etwa 160 km² großen Hainich, dem größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet Deutschlands.

Flora und Fauna

Der Hainich verfügt über ein breites Spektrum von Buchenwaldgesellschaften, in denen neben der Rotbuche auch zahlreiche andere Laubbaumarten, wie Eschen, Ahorne, Linden und die seltene Elsbeere vorkommen. Zudem kommen Pilze und große Bestände an Frühlingsblühern wie Märzenbecher, Leberblümchen und Buschwindröschen vor.

Innerhalb der Fauna des Hainichs sind die Wildkatze, 15 Fledermausarten, sieben Spechtarten und mehr als 500 holzbewohnende Käferarten besonders nennenswert.

Zweck des Nationalparks

Im Nationalpark Hainich soll wieder ein mitteleuropäischer Urwald entstehen, in dem man der Natur freien Lauf lässt und die Flächen nicht bewirtschaftet. Aktuell umfasst dieser Nationalpark auf dem Gebiet ehemaliger Truppenübungsgebiete mit etwa 50 km² die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands. Zukünftig wird der Buchenwald sich auf den meisten Flächen durchsetzen. Damit wird eine wichtige Forderung des internationalen Naturschutzes erfüllt, da so ein typischer Lebensraum Mitteleuropas endlich geschützt werden kann. Bestärkt wird die Umsetzung durch eine Vergrößerung der Kernzone von 29 auf 75 Prozent im Juli 2009.[2]

Besonderheiten

Osten und Zentrum

Im Ostteil des Nationalparks befindet sich das Forsthaus Thiemsburg. Seit August 2005 kann man auf einem 310 Meter langen Baumkronenpfad knapp unterhalb der Baumspitzen die Kronenregion eines Waldes in Augenschein nehmen (im Mai 2009 auf 530 Meter verlängert). Die Universität Göttingen betreibt seit einigen Jahren in diesem Waldgebiet geobotanische Baumkronenforschung. Dieser Baumkronenpfad war erst der zweite in Deutschland und ermöglicht es Wissenschaftlern und Besuchern, sich über neue Erkenntnisse der Botanik zu informieren. Bekannt sind solche Wipfelpfade bereits im tropischen Regenwald, etwa Costa Ricas. (51° 4′ 59,6″ N, 10° 30′ 24,2″ O)

Süden

Den Südteil des Nationalparks nimmt ein weiträumiges Gebiet ein, das für die Erfordernisse des Truppenübungsplatzes Anfang der 1980er Jahre abgeholzt worden war und später forstlich ungenutzt blieb; nur einzelne, ortsnahe Freiflächen durften beweidet werden. Inzwischen kann dieses Gelände auf den ausgewiesenen Routen wieder begangen werden. Besucher finden hier als Besonderheit einen bereits zwanzig Jahre alten Jungwald vor. Der im Juni 2011 eröffnete Aussichtsturm Hainich-Blick am Generalshügel ermöglicht einen umfassenden Blick über das Gebiet.(51° 2′ 15,7″ N, 10° 26′ 11,3″ O)

Westen

Auf dem Harsberg bei Lauterbach wurde im Jahr 2006 das Urwald-Life-Camp eröffnet, es bietet zahlreiche Angebote für Schulklassen und Jugendliche. (51° 4′ 26,4″ N, 10° 22′ 38,2″ O)

Norden

Seit März 2009 besteht im Bereich der Hünenburg - Hünenteich ein "Germanischer Kultpfad". Hierbei handelt es sich um Nachbildungen von Heiligtümern, die bei Ausgrabungen im Opfermoor bei Niederdorla entdeckt worden sind. (51° 6′ 39,6″ N, 10° 27′ 8,2″ O)

Fotogalerie

Literatur

  • Hainich Artenbuch – Tiere, Pflanzen und Pilze im Nationalpark Hainich, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2005, ISBN 978-3-937135-37-3

Filmographie

  • Nationalpark Hainich: ein Urwald in der Mitte Deutschlands. Dokumentarfilm, 30 Min., Deutschland, 1999, von Peter und Stefan Simank, Produktion: Simank-Filmproduktion, Dresden.

Weblinks

Commons: Nationalpark Hainich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nationalpark Hainich – Reiseführer

Einzelnachweise


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