Nickel(II)-hydroxid


Kristallstruktur
Kristallstruktur von Nickel(II)-hydroxid
__ Ni2+     __ OH
Allgemeines
Name Nickel(II)-hydroxid
Andere Namen

Nickeldihydroxid

Verhältnisformel Ni(OH)2
Kurzbeschreibung

apfelgrünes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12054-48-7
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Eigenschaften
Molare Masse 92,71 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,15 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

285 °C[1](Zersetzung zu Nickel(II)-oxid)

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350i​‐​360D​‐​341​‐​372​‐​332​‐​302​‐​315​‐​334​‐​317​‐​410
P: 201​‐​261​‐​273​‐​280​‐​308+313​‐​501 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nickel(II)-hydroxid ist eine chemische Verbindung des Metalls Nickel, die zur Gruppe der Hydroxide gehört.

Vorkommen

Natürlich kommt Nickel(II)-hydroxid in Form des sehr seltenen Minerals Theophrastit vor.[5]

Gewinnung und Darstellung

Fällung von Nickel(II)-hydroxid aus einer Nickel(II)-sulfatlösung

Nickel(II)-hydroxid entsteht beim Nachweis von Nickel-Ionen aus Nickelsalzlösungen mit Natronlauge als Ausfällung mit deutlicher Grünfärbung:

$ \mathrm {Ni^{2+}+2\ NaOH\longrightarrow Ni(OH)_{2}\downarrow +2\ Na^{+}} $
Nickel(II)-Ionen aus Nickelsalzlösungen (wie z.B. in Wasser aufgelöstes Nickel(II)-chlorid) reagieren mit Natronlauge zu grünem, wasserunlöslichem Nickel(II)-hydroxid und Natrium-Ionen.

Bei Überschuss von Ammoniak löst sich das Nickel(II)-hydroxid unter Blaufärbung als Hexammin-Komplex wieder auf:

$ \mathrm {Ni(OH)_{2}+6\ NH_{3}\longrightarrow [Ni(NH_{3})_{6}]^{2+}+2\ OH^{-}} $
Nickel(II)-Ionen reagieren bei Überschuss von Ammoniak zu blauen, wasserlöslichen Hexaaminnickel(II)-Ionen und Hydroxid-Ionen.

Chemische Eigenschaften

Durch Zugabe von starken Oxidationsmitteln wie Chlor oder Brom, jedoch nicht mit Wasserstoffperoxid, geht Nickel(II)-hydroxid in das schwarze Nickel(IV)-oxid über:

$ \mathrm {Ni(OH)_{2}+Br_{2}\longrightarrow NiO_{2}\downarrow +2\ HBr} $
Grünes Nickel(II)-hydroxid reagiert mit Brom zu schwarzem, wasserunlöslichem Nickel(IV)-oxid und Bromwasserstoff.

Durch elektrolytische Oxidation entsteht aus Nickel(II)-hydroxid Nickel(III)-oxid bzw. Nickel(III)-oxidhydroxid. Dieser reversible Vorgang ist für den Nickel-Cadmium-Akkumulator und Nickel-Eisen-Akkumulator von Bedeutung.

$ \mathrm {2\ Ni(OH)_{2}+2\ OH^{-}\rightleftarrows 2\ NiO(OH)+2\ H_{2}O+2\ e^{-}} $

Verwendung

Nickel(II)-hydroxid wird zum Galvanisieren, als Hauptbestandteil für Platten alkalischer Akkumulatoren (siehe Nickel-Eisen-Akku, Nickel-Cadmium-Akkumulator, Nickel-Wasserstoff-Akkumulator und Nickel-Metallhydrid-Akkumulator) und zum Herstellen von Nickelkatalysatoren verwendet[6].

Sicherheitshinweise

Wie viele Nickelverbindungen wird Nickel(II)-hydroxid als krebserzeugend (Kategorie 3) eingestuft[7]. Zusätzlich wirkt Nickel(II)-hydroxid sensibilisierend.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 12054-48-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  3. Datenblatt Nickel(II) hydroxide bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Datenblatt Nickel(II) hydroxide bei Fisher Scientific, abgerufen am 14. Juli 2012.
  5. Mineralienatlas.de: Theophrastit
  6. Schweizerische Eidgenossenschaft: Erzeugnisse der chemischen Industrie oder verwandter Industrien
  7. FH Nürnberg: MAK-Liste