Ohrenschmalz
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Ohrenschmalz, Zerumen oder Cerumen ist eine gelblich-bräunliche, fettige, bittere Absonderung der Ohrenschmalzdrüsen (Glandulae ceruminosae, modifizierte Schweißdrüsen; apokrine, tubuläre Knäueldrüsen) des äußeren Gehörgangs.
Funktion
Das Ohrenschmalz existiert bei allen Säugetieren. Es befeuchtet die Haut im Gehörgang und dient der Entfernung von Staub, Schmutz, abgestorbenen Hautzellen und Fremdmaterialien aus dem Ohr. Es enthält außerdem Lysozym und andere Stoffe, die Bakterien bekämpfen sowie Insekten davon abhalten sollen, in den Gehörgang vorzudringen. Fehlt dieser Schutz, zum Beispiel durch häufiges Waschen oder Schwimmen, kann dies zu starken Ohrenschmerzen führen.
Merkmale
Das Ohrenschmalz gehört neben der Galle zu den beiden stark bitter schmeckenden Sekreten des Menschen. Es existiert, genetisch bedingt, beim Menschen in trockener Form (hoher Anteil gesättigter Fettsäuren) und feuchter Form (hoher Anteil ungesättigter Fettsäuren). Der feuchte Typ ist gelblich, hellbraun oder dunkelbraun und ölig-klebrig. Dieser Typ ist genetisch dominant über die trockene Variante (Farbe weißlich).
Die trockene Variante kommt in Europa und Afrika mit unter 3 Prozent sehr selten vor, hingegen ist sie mit 80 bis 95 Prozent in Ostasien am weitesten verbreitet. Eine mittelhäufige Verbreitung besteht in Süd-, Zentral- und Kleinasien, den pazifischen Inseln, bei den Ureinwohnern Nordamerikas und den Inuit. Die Zusammensetzung wird über das Gen ABCC11 gesteuert.[1]
Verstopfungsgefahr des Gehörgangs
Das Cerumen kann den Gehörgang, unter anderem bei Überproduktion, völlig verschließen (Ohrenschmalzpfropf, Ceruminalpfropf, Cerumen obturans) und plötzliche Schwerhörigkeit bewirken.[2] Auch eine unsachgemäße Selbstreinigung (z. B. mit Wattestäbchen) kann zur Bildung solcher Pfropfen führen. Sie werden vom Arzt (Hausarzt oder Hals-Nasen-Ohrenarzt) mit warmem Wasser herausgespült oder mit Hilfe von Luft aus dem Ohr gesaugt. Ist dies nicht möglich, weil dieser Pfropf zu fest sitzt, kann ein Arzt mit Hilfe von Kollagenhydrolysat-Tropfen den Pfropf aufquellen lassen, um ihn dann anschließend ausspülen zu können.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Koh-ichiro Yoshiura et al.: A SNP in the ABCC11 gene is the determinant of human earwax type, Nature Genetics, 38/2006, S. 324–330; Online veröffentlicht: 29. Januar 2006
- ↑ Esther Schimanski: Geschichte der Tympanoplastik. 2004 (urn:nbn:de:hbz:294-12606 – Dissertation).