Palorchestes



Palorchestes

Palorchestes azeal (Rekonstruktion)

Zeitliches Auftreten
Spätes Miozän bis spätes Pleistozän
ca. 10 Mio. Jahre bis ca. 50.000 Jahre
Fundorte
  • Australien
Systematik
Säugetiere (Mammalia)
Beutelsäuger (Metatheria)
Diprotodontia
Palorchestidae
Palorchestes
Wissenschaftlicher Name
Palorchestes
Owen, 1873

Palorchestes bezeichnet eine Gattung ausgestorbener Beuteltiere Australiens. Die letzte überlebende Art Palorchestes azeal erreichte die Größe eines Rindes und überlebte bis ins Spätpleistozän. Aufgrund eines vermuteten Rüssels werden die Tiere bisweilen auch als Beuteltapire bezeichnet.

Merkmale

Palorchestes besaß verlängerte, klauenbewerte Vorderbeine, während die Hinterbeine relativ schwach entwickelt waren aber ebenfalls Klauen trugen. Ein gut erhaltener Schädelfund der Art Palorchestes painei (tapirähnliches Beuteltier), deutet darauf hin, dass zumindest diese Art einen Rüssel hatte. Da die pleistozäne Art Palorchestes azeal in anderen morphologischen Aspekten sehr ähnlich war, von dieser jedoch kein so gut erhaltener Schädel vorliegt, nimmt man an, dass auch diese Art einen Rüssel besessen haben könnte. Der Unterkieferbau aller Palorchestes-Arten deutet darüber hinaus darauf hin, dass die Tiere eine lange Zunge, ähnlich wie heutige Giraffen hatten. Die Zähne waren hochkronig und komplex, was auf Faserreiche Kost, beispielsweise Rinde hinweist. Die kräftigen Vorderbeine könnten dazu gedient haben, Rinde von Bäumen zu reißen oder Wurzeln auszugraben[1].

Arten

  • Palorchestes azeal (Pleistozän)
  • Palorchestes parvus (Frühes Pliozän)
  • Palorchestes selestiae (Frühes Pliozän)
  • Palorchestes painei (Spätes Miozän)
  • Palorchestes anulus (Frühes Spätmiozän)

Ein wahrscheinlicher Vorläufer von Palorchestes war die Gattung Propalorchestes aus dem späten Oligozän bis Mittel-Miozän, die ebenfalls zur Gattung der Palorchestidae zählte[1].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Long, J., Archer, M., Flannery, T., and Hand, S. J. (2002): Prehistoric Mammals of Australia and New Guinea: One Hundred Million Years of Evolution. Kensington: University of New South Wales. (pg 100)