Paul Bert
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- Mann
- Franzose
- Physiologe
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Paris)
- Hochschullehrer (Bordeaux)
- Bildungsminister (Frankreich)
- Französischer Freimaurer
- Freimaurer (19. Jahrhundert)
- Geboren 1833
- Gestorben 1886
Paul Bert (* 17. Oktober 1833 in Auxerre; † 11. November 1886 in Hanoi) war ein französischer Physiologe und Politiker.
Leben
Bert begann ein Studium an der École polytechnique mit dem Ziel Ingenieur zu werden. Er wechselte jedoch bald zum Studium der Rechtswissenschaften und schließlich unter dem Einfluss von Louis Pierre Gratiolet zur Physiologie. Er war Schüler von Claude Bernard. 1863 promovierte er zum Doktor der Medizin mit folgendem Titel seiner Dissertation De la greffe animale. Im Jahre 1866 promovierte er zum Doktor der Wissenschaft, das Thema dieser Dissertation lautete Recherches experimentales pour servir à l'histoire de la vitalité propre des tissus animaux. Er wurde 1866 in Bordeaux und 1869 in Paris zum Professor der Physiologie berufen. Ab 1882 war er Mitglied der Académie des sciences.
Nach dem Zusammenbruch des Zweiten Kaiserreichs 1870 betätigte sich Bert als Parteigänger Léon Gambettas auch politisch. In dessen Kabinett war er 1881/82 Bildungsminister. Bert gilt neben Jules Ferry als Begründer der obligatorischen kostenlosen staatlichen Schule. Als entschiedener Gegner des Klerikalismus kämpfte er gegen den Religionsunterricht an den Schulen. Wissenschaft und Religion waren für ihn unvereinbar. Anfang 1886 wurde er Regierungsvertreter in Annam und Tonkin, wo er im selben Jahr starb.
Werk
Von Bert stammen bedeutende Erkenntnisse zur Wirkung des Luftdrucks auf den menschlichen Körper. Insbesondere ermittelte er als Erster die bedeutende Rolle des Stickstoffs bei der Dekompressionskrankheit und wies nach, dass man das Auftreten von Problemen während der Dekompression vermindern kann, wenn der Druck nur allmählich abgesenkt wird. In seiner Dekompressionskammer untersuchte er aber auch die Wirkung verminderten Luftdrucks auf den tierischen und menschlichen Organismus. Er stellte fest, dass weniger der geringe Luftdruck als vielmehr ein geringer Sauerstoffpartialdruck (unter 35 mm Hg) unweigerlich zum Tod führt. Daraus folgerte er, dass man der Höhenkrankheit durch eine Erhöhung der Sauerstoffkonzentration der Atemluft entgegenwirken kann. Das war eine wichtige Erkenntnis für die gerade entstehende Aerologie. Mit Hilfe von mitgeführtem Sauerstoff konnten wissenschaftliche Ballonfahrten in größere Höhen ausgeführt werden. Joseph Croce-Spinelli und Théodore Rivel, die sich von Bert beraten ließen, erreichten 1874 unter Mitnahme von Sauerstoff eine Höhe von 7.300 m. Bei einer zweiten Fahrt 1875 (gemeinsam mit Gaston Tissandier) erreichten sie sogar 8.600 m, kamen jedoch ums Leben, weil sie trotz der Warnungen Berts mit einem unzureichenden Vorrat an Sauerstoff aufgestiegen waren.
Paul Bert forschte auch auf dem Gebiet der Anästhesie, insbesondere untersuchte er die Narkose mittels Lachgas. Nach ihm ist der Paul-Bert-Effekt benannt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- La Pression Barometrique (1878)
- l’Instruction civique à l’école (1882)
- De la greffe animale. (1863)
- Recherches experimentales pour servir à l'histoire de la vitalité propre des tissus animaux. Paris, Impr. E. Martinet (1866)
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Jules Ferry | Bildungsminister von Frankreich 14. November 1881-30. Januar 1882 |
Jules Ferry |
Personendaten | |
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NAME | Bert, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Physiologe und Politiker |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1833 |
GEBURTSORT | Auxerre |
STERBEDATUM | 11. November 1886 |
STERBEORT | Hanoi |