Persischer Ehrenpreis



Veronica persica

Veronica persica

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Tribus: Veroniceae
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Veronica persica
Wissenschaftlicher Name
Veronica persica
Poir.

Der Persische Ehrenpreis (Veronica persica) ist eine Pflanzenart in der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Sie ist eine der in vom Menschen geprägten Landschaften häufigsten Arten der Gattung Ehrenpreis (Veronica).

Beschreibung

Illustration von Veronica persica.
Blätter und Blüten von Veronica persica.
Samen.

Vegetative Merkmale

Beim Persischen Ehrenpreis handelt es sich um eine einjährige oder einjährig überwinternde krautige Pflanze. Es handelt sich um eine relativ kräftige Pflanze, die auf dem Boden niederliegend bis aufsteigend wächst, jedoch an ihrem Stängel nicht wurzelt. Die Stängel erreichen Längen zwischen 10 cm und 40 cm. Im unteren Bereich des Stängels sind die Blätter gegenständig, im oberen Bereich wechselständig angeordnet. Die Laubblätter sind grob gekerbt, mit einem herzförmigen Grund, und sind stark netznervig.

Generative Merkmale

Die Blüten des Persischen Ehrenpreises stehen einzeln in den Blattachseln. Die Tragblätter unterscheiden sich von den unteren Stängelblättern nur darin, dass sie kleiner sind. Die Blüten sind lang gestielt. Die zwittrigen Blüten besitzen einen Durchmesser von 8 bis 10 mm und sind schwach zygomorph. Der Kelchzipfel ist ei-lanzettlich. Die Krone ist himmelblau mit gelbweißem Schlund und etwa 8 bis 12 mm breit.

Auch die meist reichlich vorhandenen, mehrsamigen Kapselfrüchte stehen lang gestielt vom Stängel ab, überragen ihre Tragblätter weit und sind dadurch meist recht auffällig.

Ökologie

Der Persischen Ehrenpreis ist ein Therophyt. Vegetative Vermehrung erfolgt durch bis 40 cm lange Ausläufer.

Die Pflanze blüht von März bis Dezember, kann aber bei passenden Temperaturen auch mitten im Winter blühen. Die Blüten sind vorweiblich. Sie blühen zuweilen auch in den Wintermonaten und werden von Insekten bestäubt. Auch Selbstbestäubung findet statt.

Die Fruchtstiele wenden sich vom Licht ab (sie sind negativ phototrop) und wachsen vor der Fruchtreife stark in die Länge. Damit schieben sie die Fruchtkapseln in die Ritzen des Substrats hinein.

Die Samen haben ein kleines Elaiosom und werden durch die Schwarze Waldameise Lasius niger ausgebreitet, daneben erfolgt Menschgenausbreitung z.B. über Gartenerde. Fruchtreife ist von August/September bis Oktober.

Vorkommen

Ursprünglich stammt der Persischen Ehrenpreis aus dem Kaukasus. Er wurde in Europa zunächst nur in Botanischen Gärten gehalten. Im 19. Jahrhundert (wahrscheinlich 1805) ist er dann, angeblich aus dem Botanischen Garten Karlsruhe, verwildert und hat sich über ganz Mitteleuropa ausgebreitet. Heute wächst sie an allen ihr zusagenden Standorten in von Menschen geprägten Landschaften.

Man findet den Persischen Ehrenpreis häufig in Unkrautfluren, vor allem gehackter Äcker, in Weinbergen und Gärten, auch in Getreidefeldern und an Wegen. Er bevorzugt offene, nährstoffreiche Böden, gerne an etwas wärmeren Standorten und ist ein Lehmzeiger.

Nach Ellenberg ist er ein Frischezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, wächst an stickstoffreichen Standorten und ist eine Ordnungscharakterart Nährstoffreicher Acker- und Garten-Beikrautfluren (Polygono-Chenopodietalia).

Literatur

  • Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
  • Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2005, ISBN 3-494-01397-7
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
  • Schmeil-Fitschen, interaktiv, Quelle & Meyer-Verlag, ISBN 3-494-01368-3

Weblinks

Commons: Persischer Ehrenpreis (Veronica persica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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