Persische Trughornviper



Persische Trughornviper

Persische Trughornviper (Pseudocerastes persicus fieldi)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
Gattung: Trughornvipern (Pseudocerastes)
Art: Persische Trughornviper
Wissenschaftlicher Name
Pseudocerastes persicus
Duméril, Bibron & Duméril, 1854

Die Persische Trughornviper (Pseudocerastes persicus) ist die einzige Art der damit monotypischen Gattung der Trughornvipern (Pseudocerastes) innerhalb der Vipern (Viperidae). Sie ist in zwei Unterarten von der Sinai-Halbinsel über weite Teile der Arabischen Halbinsel bis nach Afghanistan verbreitet.

Merkmale

Die Persische Trughornviper erreicht eine durchschnittliche Länge von 60 bis 70 cm und eine Maximallänge von bis zu 80 cm. Die Grundfarbe reicht von grau über gelbgrau bis zu graubraun. Auf dem Rücken haben die Tiere eine Zeichnung aus dunklen Querbalken, die allerdings individuell auch sehr undeutlich sein können. Die Kopfoberseite kann eine dezente Sprenkelung aufweisen, von der Schläfe zieht sich ein dunkles Band über die Augen bis zum Mundwinkel. Die Bauchseite ist hell, meistens grauweiß mit einer leichten Fleckung.

Der sehr breite Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt und hat die Form eines Dreiecks. Die Augen sind klein und besitzen vertikale, ellipsenförmige Pupillen. Oberhalb der Augen sind kleine Hörner ausgebildet, die im Gegensatz zu denen der Afrikanischen Hornvipern (Cerastes) mit mehreren Schuppen bedeckt sind. Die Nasenlöcher sitzen sehr weit oben an der Schnauze und öffnen sich auch nach oben.

Die Kopfoberseite ist von vielen ungleichmäßigen und gekielten Schuppen bedeckt. Unterhalb der Augen befinden sich drei Reihen von Unteraugenschilden (Supraocularia), darunter liegen 13 Oberlippenschilde (Supralabialia). Die Rückenschuppen des Körpers sind ebenfalls stark gekielt, die Flankenschuppen dagegen ungekielt. Um die Körpermitte liegen zwischen 21 und 23 Schuppenreihen bei der Unterart P. p. fieldi und 23 bis 25 Reihen bei P. p. persicus. Die Unterschwanzschilde (Subcaudalia) sind geteilt.

Verbreitung und Lebensraum

Die Persische Trughornviper ist in den Wüsten- und Halbwüsten von der Sinai-Halbinsel über die Arabische Halbinsel bis nach Afghanistan und Westpakistan verbreitet. Dabei kommt die Unterart P. p. fieldi im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes in Israel, Jordanien und dem Libanon vor, die Nominatform findet sich östlich daran anschließend auf der Arabischen Halbinsel, der südöstlichen Türkei, Syrien, Iran, Irak, Afghanistan und Westpakistan.

Als Lebensraum bevorzugen die Tiere Halbwüsten mit sandigem Boden sowie Geröllflächen mit wenig Vegetation. Als Verstecke werden Felsspalten und Kleinsäugerbauten genutzt.

Lebensweise

Die Persische Trughornviper ist vor allem im Frühjahr teilweise tagaktiv, im Sommer und Herbst dagegen vorwiegend nachtaktiv. Sie ernährt sich vor allem von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten sowie von anderen Kleintieren wie Vögeln und Echsen. Ihre Fortbewegung erfolgt schlängelnd oder seitenwindend. Bei Bedrohung flieht die Schlange oder faucht laut, beißt aber vergleichsweise selten.

Sie ist eierlegend (ovipar) und legt 11 bis 21 Eier. Die Paarung erfolgt im Mai bis Juni, die Eiablage im August und die Jungschlangen schlüpfen Anfang September.

Systematik

Innerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden:

  • P. p. persicus (Nominatform)
  • P. p. fieldi

Schlangengift

Das Gift der Persischen Trughornviper ist stark hämotoxisch, eine ärztliche Behandlung mit einem adäquaten Antivenin ist notwendig.

Literatur

  • David Mallow, David Ludwig, Göran Nilson: True Vipers. Natural History and Toxicology of Old World Vipers, Krieger Publishing Company, Malabar (Florida) 2003, S. 213-218, ISBN 0-89464-877-2
  • Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas. Frankh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989; Seiten 205-207. ISBN 3-440-05753-4.

Weblinks

Commons: Persische Trughornviper – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien