Pfefferminzöl


Pfefferminzöl wird durch Wasserdampfdestillation von Pfefferminze (Mentha piperita, Lamiaceae) gewonnen. Pfefferminzöl ist ein in der Kosmetik- und pharmazeutischen Industrie bedeutendes ätherisches Öl. Herkunftsländer sind die USA („Mitcham“ und „Pfefferminzöl Amerika Kennewick“) sowie Bulgarien und Italien. Im Jahr 2001 führte Deutschland 119 Tonnen aus den USA ein.

Inhaltsstoffe

Hauptinhaltsstoffe sind das Menthol (35–45 %) und das Menthon (15–20 %); daneben noch Menthylacetat (3–5 %), Neomenthol (2,5–3,5 %), Isomenthol (3 %). Für medizinische Anwendungen muss sichergestellt sein, dass das Menthofuran durch Destillation abgetrennt wurde.

Physikalische Eigenschaften

Pfefferminzöl hat eine Dichte von 892–927 g/l.

Wirkung

Pfefferminzöl wirkt schwach antibakteriell und antifungal. Es fördert die Sekretion von Magensäften und Gallenflüssigkeit. In humanpharmakologischen Studien konnte nach Einnahme in Form von magensaftresistenten Kapseln ein motilitätshemmender Effekt auf das Duodenum gezeigt werden. Bei Hautauftrag entsteht langes Kältegefühl. In klinischen Studien konnte bei äußerer Anwendung (als 10-prozentige Lösung) die Wirksamkeit von Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerz im Vergleich zu einem Placebo festgestellt werden.

Anwendungsgebiete

  • Medizinisch

Pfefferminzöl wird innerlich bei Beschwerden der Gallenblase und des Gastrointestinaltrakts (Verdauungsapparats) angewendet. Beim Reizdarmsyndrom wird Pfefferminzöl in magensaftresistenten Kapseln zur Beruhigung der Muskeln des Dickdarms verabreicht. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut und der oberen Atemwege wird Pfefferminzöl in heißem Wasser inhaliert.[1]

Äußerlich angewendet lindert Pfefferminzöl Beschwerden bei Rheuma, Insektenstichen und Verbrennungen als 10-prozentige Salbe oder im Heilbad.

  • Kosmetisch

Hauptanwendungsgebiet für Pfefferminzöl in kosmetischen Produkten sind Mundpflegemittel (über 50 %), weiterhin wird es als Aromastoff in der Lebensmittelindustrie und in der Aromatherapie genutzt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kommentar zum Europäischen Arzneibuch, 2005.