Platykladium
Ein Platykladium ist eine Metamorphose der Sprossachse zum Zweck der Photosynthese. Platykladien sind grüne, flächig verbreiterte Langtriebe (Hauptsprosse), die bei Pflanzen mit reduzierten Blättern ganz oder teilweise deren Funktion übernommen haben. Meist sehen sie den zylindrischen Sprossen verwandter Pflanzen sehr ähnlich und sind lediglich abgeflacht. Nicht selten gibt es innerhalb eines Verwandtschaftskreises Arten mit nicht, schwach und stark abgeflachten Sprossen. Bei Pflanzen mit kantigen Trieben ist manchmal eine Reduzierung der Kanten "von innen nach außen" zu beobachten, so dass die Stämme vielkantig, Hauptzweige geringkantig, Nebenzweige geflügelt dreikantig und die äußersten Zweige dann blattförmig zweikantig und somit echte Platykladien sind.
Gelegentlich wird auch der Ausdruck Kladodie verwendet.[1]
Platykladien kommen beispielsweise in den folgenden Familien und Gattungen vor.
- Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae): Euphorbia
- Kakteengewächse (Cactaceae): Disocactus, Epiphyllum, Lepismium, Opuntia, Schlumbergera, Weberocereus
- Knöterichgewächse (Polygonaceae): Homalocladium
Ähnlich und deswegen häufig mit Platykladien verwechselt sind
- Phyllokladien: abgeflachte Kurztriebe (Nebensprosse), die häufig gefiederten Blättern täuschend ähnlich sehen
- Phyllodien: abgeflachte und blattförmige Blattstiele.
In der Literatur ist manchmal die alternative Schreibweise „Platycladium“ bzw. „Platycladien“ zu finden.
Weblinks
- Platykladien bei Homalocladium platycladium
- Platykladien bei Opuntia scheerii
- Platykladien bei Lepismium monacantha
- Platykladien bei Schlumbergera
Einzelnachweise
- ↑ Duden. Das Fremdwörterbuch, Bibliographisches Institut, Mannheim 1974