Polyneuritis


Polyneuritis ist in der Medizin ein Sammelbegriff für entzündlich verursachte Erkrankungen mehrerer Nerven mit anatomisch nachweisbaren Veränderungen des Nervengewebes. Sie werden meist durch Infektionen mit Viren verursacht. Seltener sind sie bakteriell-infektiös, toxisch-allergisch oder immunologisch bedingt. Auch Thalidomid (Contergan) steht im Verdacht, ursächlich für diese Nervenschädigung zu sein.

Bekanntere Beispiele für Polyneuritiden sind die idiopathische Polyradikuloneuropathie (Guillain-Barré-Syndrom), eine oft lebensbedrohlich verlaufende Polyneuritis, und die Gürtelrose (Herpes zoster durch Varicella zoster), wenn diese mehrere Nerven betrifft.

Bei den infektiösen Polyneuritiden kommen als Erreger u. a. unter den Viren das Varizella-Zoster-Virus, das Epstein-Barr-Virus (EBV), das Zytomegalievirus (CMV), das HI-Virus und das Herpes simplex Virus Typ 2 (HSV-2) in Frage, unter den Bakterien das Mycobacterium leprae, das Corynebacterium diphtheriae, Brucellen und Mykoplasmen. Auch ein Vitamin B1-Mangel kann zu einer Polyneuritis führen (z. B. durch Hemmung der Pyruvatdecarboxylase)

Weblinks

  • Neuritis Leitlinie der Dt. Gesellsch. für Neurologie