Rhinovirus


Rhinovirus
Rhinovirus.PNG

Darstellung Rhinovirus 16

Systematik
Klassifikation: Viren
Ordnung: Picornavirales
Familie: Picornaviridae
Gattung: Rhinovirus
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: keine
Wissenschaftlicher Name
{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)
Links

Die Rhinoviren sind Erreger, die den sogenannten Schnupfen bzw. die sogenannte Erkältung erzeugen. Sie gehören zur Virusgruppe Picornaviridae (Name von pico = klein und RNA) und bilden dort die Gattung Rhinovirus. Es werden bis heute 117 Serotypen unterschieden.

Aufbau und Lebensweise

Alle Rhinoviren sind RNA-Viren und besitzen einen kubisch symmetrischen Aufbau. Sie sind nackt, das heißt sie besitzen keine Lipidschicht als Hülle. Ihr Durchmesser liegt zwischen 24 nm und 30 nm und damit gehören sie eher zu den kleinen Viren. Sie sind im Vergleich zu anderen Viren (z. B. Enteroviren) relativ säureempfindlich. Rhinoviren sind weltweit verbreitet, bevorzugen aber Temperaturen von 3 °C bis 33 °C, die sie auch unbedingt zu ihrer Vermehrung benötigen. Bei höheren Temperaturen – z. B. bei Körpertemperatur (36 °C bis 37,5 °C) ist ihr Wachstum hingegen gehemmt. Diese Vorliebe für etwas kühlere Temperaturen verursacht die höhere Infektionsrate bei nass-kaltem Wetter. Da sich bei ausgekühlten Körpern die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen, sinkt die Temperatur der Nasenschleimhaut in den Bereich, der für die Viren optimal ist.

Infektion

Infektionswege

Eher selten findet die Infektion durch die Übertragung von Viren in Tröpfchen verschiedener Körperflüssigkeiten, die beim Niesen oder Husten von bereits infizierten Menschen ausgeschleudert werden und dann über (Tröpfcheninfektion) auf einen anderen Menschen übertragen werden, statt. Weitaus häufiger ist die direkte Übertragung, z. B. über kontaminierte Hände oder die indirekte über Gegenstände (Schmierinfektion). Infiziert werden besonders oft Menschen, deren Abwehrkräfte geschwächt, oder – wie bei Babys und Kleinkindern – noch nicht richtig ausgebildet sind.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit ist relativ kurz. Nach etwa 12 Stunden verlassen die ersten fertigen Viren die Wirtszelle und infizieren die nächste.

Infektionssymptome

Rhinoviren infizieren die Schleimhäute des Nasen- und Rachenraums, bleiben streng lokalisiert und verursachen keine generalisierte Infektion. Es entsteht ein banaler Schnupfen – seltener bei Kindern eine Bronchitis. Der menschliche Körper reagiert auf die Virenattacken mit einer Entzündungsreaktion der Nasenschleimhaut. Die Gefäße der Schleimhaut werden durchlässiger, Flüssigkeit tritt aus, die Nase läuft. Später schwillt die Nasenschleimhaut an, auf bis zu einem halben Zentimeter Dicke, wodurch das Atmen durch die Nase so gut wie unmöglich wird. Hinzu kommen eventuell Unwohlsein und Kopfschmerzen. Häufig tritt neben der viralen Infektion noch eine Sekundärinfektion durch Bakterien im Hals und Rachenraum auf.

Therapie und Prävention

Eine Virenbekämpfung ist kaum möglich, aber auch nicht nötig, da das menschliche Immunsystem alleine mit diesen Viren fertig wird. Es dauert etwa eine Woche, bis sich unser Körper auf die viralen Angreifer eingestellt hat, daher ist ein Schnupfen nach dieser Zeit auch meist vorbei. Dabei richten die Rhinoviren in der Nasenschleimhaut auch langfristig keinen Schaden an. In der Regel werden aber die Symptome medikamentös behandelt, um die Krankheit leichter zu überstehen. Prävention ist zurzeit nur durch Expositionsprophylaxe (z. B. Meiden von Menschenansammlungen) möglich, da man aufgrund der großen Anzahl von Serotypen und der nur kurz andauernden, typenspezifischen Immunität keine wirksamen Medikamente oder Impfstoffe herstellen kann. Allerdings laufen Forschungen auf dem Gebiet der Gentechnik, um diesen Viren beizukommen.