Rispen-Steinbrech
Rispen-Steinbrech | ||||||||||||
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Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saxifraga paniculata | ||||||||||||
Mill. |
Der Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata Mill., syn. Saxifraga aizoon Jacq., Chondrosea aizoon (Jacq.) Haw.), auch Trauben-Steinbrech oder Immergrüner Steinbrech, gehört zur Gattung Steinbrech (Saxifraga).
Beschreibung
Die Pflanze wird etwa 5 bis 30 cm hoch. Die immergrünen, fleischigen Blätter bilden ein bis sechs Zentimeter breites halbkugeliges Rosettenpolster. Die Blätter scheiden wie beim Blaugrünen Steinbrech (S. caesia) aktiv Kalk am Rand aus und sind oft mit einer hellgrauen Kalkschicht überzogen. Die Grundblätter werden 3–6 mm lang und sind eiförmig, kurz bewimpert. Die weißen bis gelblichen, oft rotgepunkteten Blüten werden etwa 8 bis 15 mm groß. Sie stehen in lockeren, rispenartigen Trauben am meist drüsig behaarten Stängel. Die Rispenäste sind ein- bis dreiblütig.
Die Blütezeit ist je nach Höhenlage Mai bis August.
Vorkommen
Die kalkliebende Pflanze bevorzugt als Standort felsige alpine Rasen, Felsspalten und Felsflure bis in die alpine Höhenlage (etwa 3.400 m)
Das Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen und die Gebirge in Eurasien.
Ökologie
Die Pflanze ist sehr trockenresistent und frosthart und somit gut an extreme Standortbedingungen angepasst. Die Winkel der Blattzähne besitzen Wasserspalten (Hydathoden), die aktiv kalkreiches Wasser abscheiden, um den Kalküberschuss zu verringern. Nach Verdunstung des Wassers bleiben dort kleine Kalkschüppchen zurück. Immergrüne, kleine Blätter nützen jeden Sonnenstrahl, der Wasservorrat ist in den fleischigen Blättern mit einer dicken Oberhaut geschützt, Anordnung in Rosetten, angeborene Frosthärte. An schneefrei geblasenen Stellen ist Assimilation sogar im Winter möglich.
Die Blüten sind „Nektar führende Scheibenblumen“; sie sind ausgeprägt vormännlich; die Griffel entwickeln sich erst nach dem Verstäuben der Staubbeutel. Der zweiblättrige Fruchtknoten endet in 2 freien Griffeln. Die gelben Flecken an der Basis der Kronblätter verstärken die Signalwirkung der Staubblätter und ersetzen diese nach dem Abwurf der Staubbeutel (Antherenimitation). Dis soll verhindern, dass die Bestäuber die Blüten außerhalb der männlichen Phase meiden. Über 90 Insektenarten, vorwiegend Fliegen, kommen als Bestäuber in Frage. Die Blütezeit ist je nach Höhenlage Mai bis August.
Die Früchte sind fachspaltige Kapseln. Die sehr kleinen Samen werden als Körnchenflieger ausgebreitet. Fruchtreife erfolgt ab September. Vegetative Vermehrung erfolgt durch bis 4 cm lange Ausläufer.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
Weblinks
- Rispen-Steinbrech. FloraWeb.de