Rispenhirsen
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Rispenhirsen | ||||||||||||
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Haarästige Rispenhirse (Panicum capillare) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Panicum | ||||||||||||
L. |
Die Rispenhirsen oder nur Hirsen (Panicum) sind eine Gattung der Süßgräser (Poaceae). Die Rispenhirse (Panicum miliaceum) ist bzw. war ein wichtiges Getreide.
Merkmale
Die Rispenhirsen sind einjährige oder ausdauernde Pflanzen. Ihre Blattscheiden sind bis zum Grund offen und oft abstehend behaart. Das Blatthäutchen ist ein häutiger und bewimperter Saum oder ein Wimpernkranz. Die Blattspreiten sind meist flach, seltener zusammengefaltet oder bewimpert.
Der Blütenstand ist eine ausgebreitete bis zusammengezogene Rispe. Sie ist reichblütig, zur Reife hin meist überhängend. Die Ährchen sind zweiblütig, die untere Blüte ist dabei meistens verkümmert oder männlich. Die obere Blüte ist zwittrig. Das Ährchen ist vom Rücken her zusammengedrückt oder auch stielrund, es fällt als Ganzes ab. Grannen fehlen. Die zwei Hüllspelzen sind häutig, die untere ist deutlich kürzer als das Ährchen, manchmal auch verkümmert, die obere ist gleich lang wie das Ährchen. Die Deckspelze des unteren Blütchens ist häutig und ähnelt den Hüllspelzen. Die Deckspelze der zwittrigen Blüte ist deutlich gewölbt, zur Fruchtreife ist sie knorpelig verdickt. Die Vorspelze ist zur Reife ebenfalls knorpelig verdickt, sie hat zwei breite, dünnhäutige Seitenflächen. Es gibt drei Staubblätter. Der Fruchtknoten ist kahl und trägt zwei Griffel, deren Narben unterhalb der Blütenspitze auf der Seite aus dem Ährchen herausragen.
Die Früchte sind von der Deck- und der Vorspelze eng umschlossen. Auf der Seite, wo der Embryo liegt, ist die Frucht konvex, auf der Nabelseite ist sie abgeflacht.
Verbreitung
Die Gattung ist vorwiegend in tropischen und warmtemperaten Gebieten beheimatet.[1]
Systematik
Die Gattung Panicum gehört innerhalb der Familie Poaceae in die Unterfamilie Panicoideae, Tribus Paniceae.
Es gibt rund 500 Arten, von denen in Europa nur vier natürlich vorkommen. Einige Arten wurden nach Europa eingeschleppt.
Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind:[2]
- Haarästige Rispenhirse (Panicum capillare L.), Heimat: Amerika, als Ziergras kultiviert und verwildert
- Spät-Rispenhirse (Panicum dichotomiflorum Michx.), Neophyt aus Argentinien seit ca. 1980
- Gattinger-Rispenhirse (Panicum gattingeri Nash)
- Hillman-Rispenhirse (Panicum hillmanii Chase), Neophyt aus Nordamerika seit ca. 1970
- Glatt-Rispenhirse oder Südafrikanische Hirse (Panicum laevifolium Hack.), Neophyt aus Südafrika seit ca. 1980.
- Rispenhirse (Panicum miliaceum L.), stammt wohl aus Südostasien, wird weltweit kultiviert
- Flussufer-Rispenhirse (Panicum riparium H. Scholz)
- Rutenhirse (Panicum virgatum L.), Heimat: Nord- und Mittelamerika, als Ziergras kultiviert
Weitere Arten außerhalb Mitteleuropas sind (Auswahl):
- Panicum antidotale Retz., Heimat: Indien, Arabien, in Australien eingebürgert
- Panicum bulbosum Kunth, Heimat: USA, Mexiko
- Hirschzungen-Rispenhirse (Panicum clandestinum L.), Heimat: Kanada und USA
- Buntes Guineagras (Panicum coloratum L.), Heimat: Südafrika
- Guineagras (Panicum maximum Jacq.), Heimat: Afrika, Madagaskar, Maskarenen, kommt auch in Sizilien vor, in Amerika eingebürgert
- Kutki-Hirse (Panicum sumatrense Roth ex Roem. & Schult.), in Indien und Sri Lanka in Kultur
Panicum ist ein antiker Pflanzenname und leitet sich ab von Lateinisch panus = „Rispe der Hirse“.
Nutzung
Die Rispenhirse wird heutzutage vor allem in Asien als Getreide angebaut. Panicum laetum und Panicum turgidum werden im Sahel als Wildgetreide geerntet.[3]
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Einzelnachweise
- ↑ Flora of Pakistan, abgerufen 18. Juli 2008.
- ↑ M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
- ↑ Brink,M. & Belay,G. (2006) Plant Resources of Tropical Africa 1 - Cereals and Pulses. PROTA Foundation / Backhuys Publishers / CTA, Wageningen.