Samter-Trias


Als Samter-Trias (auch Morbus Samter oder Morbus Widal genannt[1]) bezeichnet man eine Unverträglichkeitsreaktion nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID).

1922 beobachteten Widal und Kollegen, dass die ASS-Unverträglichkeit sehr häufig gemeinsam mit nasalen Polypen und Asthma bronchiale auftritt. Sie bezeichneten dieses Syndrom als Aspirintrias. Das Samter-Trias (Sinusitis, nasale Polypen, Asthma bronchiale) ist jedoch nicht auf ASS beschränkt. Die Symptome treten auch bei der Einnahme anderer nichtsteroidalen Antiphlogistika auf.

Patienten mit Samter-Trias haben mit der Standardtherapie der Sinusitis eine deutlich erhöhte Rezidivneigung. Als neuere, unterstützende Therapie steht die adaptive Desaktivierung zur Verfügung. Hierzu nimmt man nach Einstellung durch den Arzt dauerhaft Acetylsalicylsäure ein und kann so erfolgreich der Polypenneubildung entgegen wirken.[2]

Bei Asthmatikern beträgt der Anteil der Patienten mit ASS-Intoleranz etwa 8 bis 20 %, bei Patienten mit Nasenpolypen etwa 6 bis 15 %. Es wird eine genetische (erbliche) Prädisposition vermutet.[3]

Einzelnachweise

  1. L. Klimek u. a.:Die ASS-Intoleranz (M. Samter): Klinik, Diagnostik, Therapie. In: 5. Jahrestagung der Deutschen Akademie für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie vom 27. Mai 2006.
  2. O. Pfaar u. a.: Adaptive Desaktivierung bei ASS-Intoleranz – Sicherheitsaspekte eines neuen Therapieprinzips mit intravenöser Applikation. Universität Düsseldorf.
  3. A. May u. a.: Familienuntersuchung bei Patienten mit ASS-Intoleranz und Rhinosinusitis. In: HNO 48, 2000, S. 650–654.

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