Schwarzer Thaiskorpion
Schwarzer Thaiskorpion | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Heterometrus scaber | ||||||||||||
Thorell, 1876 |
Der Schwarze Thaiskorpion (Heterometrus scaber) zählt innerhalb der Familie Scorpionidae zur Gattung Heterometrus. Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1876 von dem Arachnologen Tord Thorell.
Beschreibung
Der Schwarze Thaiskorpion erreicht Längen von zehn bis 15 Zentimetern. Seine Pedipalpen, die Scheren, sind breit, kräftig und glatt, aber etwas körnig. Der gesamte Körper ist mitsamt dem Metasoma, dem „Schwanz“ des Skorpions, schlank und einfarbig schwarz, die Giftblase ist relativ schmal und dunkelrot.
Gift
Im Gift von Heterometrus scaber wurde bisher ein Toxin nachgewiesen, welches insbesondere bei Säugetieren wirkt, aber auch bei Insekten wirksam ist. Nair & Kurup wiesen 1975 ein toxisches Glykoprotein nach, welches bei Kaninchen in subletaler (fast tödlich) Dosis zu Überzuckerung (Hyperglykämie) führt. Daneben weist das Toxin Acetylcholinesterase- und Hyaluronidase-Aktivität, Tryptophan, das Tryptamin Serotonin, Phosphomonoesterase und Nukleotidasen sowie freie Hexosamine auf. Das Gift führt zu einer Abnahme der Konzentration an Aminosäuren im Blutserum von Ratten. Beim Menschen verursacht ein Stich in der Regel nur lokale Symptome mit starken Schmerzen.
Lebensweise
Der Schwarze Thaiskorpion ist, wie für Skorpione typisch, nachtaktiv und lebendgebärend. Er lebt einzelgängerisch. Die Art bewohnt den Waldboden und hält sich tagsüber meist im Laub zwischen Ästen oder unter morschem Holz und Steinen versteckt, wo sie auch unterirdische Gänge anlegt. Die Weibchen können bis zu 30 Jungtiere gebären. Das Muttertier betreibt Brutpflege und kann ihre Jungtiere von Beuteinsekten unterscheiden. Heterometrus scaber frisst in erster Linie Insekten und andere Gliederfüßer, durchaus aber auch Kleinsäuger. Die Lebenserwartung kann als Heimtier acht Jahre überschreiten.
Vorkommen
Der Schwarze Thaiskorpion kommt in ganz Südostasien von China bis zu den Philippinen vor. Sein Lebensraum sind vor allem tropische Regenwälder, teilweise aber auch Trockenwälder und bewaldetes Hügelland.
Literatur
- Günter Schmidt: Giftige und gefährliche Spinnentiere - Humanpathogene Skorpione, Milben und Spinnen, Westarp-Wissenschaften. ISBN 978-3-89432-405-6.
- Uwe Dost: Kosmos-Buch der Terraristik, Kosmos-Verlag. ISBN 978-3440101292.