Schwarzhandgibbon
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Schwarzhandgibbon | ||||||||||||
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Schwarzhandgibbon (Hylobates agilis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hylobates agilis | ||||||||||||
F. Cuvier, 1821 |
Der Schwarzhandgibbon oder Ungka (Hylobates agilis) ist eine Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae). Sein Verbreitungsgebiet umfasst die mittleren und östlichen Teile der Insel Sumatra sowie ein kleines Gebiet auf der Malaiischen Halbinsel (ungefähr an der thailändisch-malaysische Grenzregion). Die Population im südwestlichen Borneo, deren systematischer Status umstritten ist, wird hier als Weißbartgibbon als eigene Art geführt.
Merkmale
Schwarzhandgibbons haben eine schlanken Körperbau, wie bei allen Gibbons sind die Arme stark verlängert und der Schwanz fehlt. Sie erreichen ein Durchschnittsgewicht von 5,5 Kilogramm und eine Kopfrumpflänge von 40 bis 60 Zentimetern. Ähnlich wie beim Weißhandgibbon, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Gibbonarten ist die Fellfärbung dieser Tiere variabel. Es finden sich neben gelblichen und rötlichbraunen auch schwarze Tiere und solche, bei denen die einzelnen Körperteile verschieden gefärbt sind. Bei der Unterart Hylobates agilis agilis, die die mittleren Teile Sumatras bewohnt, überwiegen die gelblich oder braun gefärbten Tiere; während es bei der Untart H. a. unko, die im Osten Sumatras und auf der Malaiische Halbinsel vorkommt, mehr schwarze Tiere gibt. Oft, aber nicht immer, sind die namensgebenden dunkel gefärbten Hände und Füße vorhanden. Die Geschlechter sind annähernd gleich groß, zeigen jedoch einen gewissen Geschlechtsdimorphismus: Männchen haben oft helle (weißgraue oder hellbraune) Wangen, die bei den Weibchen fehlen; und bei den graubraun gefärbten Männchen (nicht aber bei den schwarzen) ist oft ein helleres Genitalbüschel vorhanden, das den Weibchen ebenfalls fehlt.
Lebensweise
Wie alle Gibbons sind Schwarzhandgibbons tagaktive Regenwaldbewohner. Mit Hilfe ihrer langen Armen schwingen sie sich durch die Äste und kommen selten auf den Boden. Sie leben in monogamen Familiengruppe, die sich aus einem Elternpaar und ein bis drei Jungtieren zusammensetzen. Sie bewohnen ein festes Territorium und machen andere Artgenossen mit Gesängen auf ihr Revier aufmerksam. Diese Gesänge werden von beiden Geschlechtern als Duettgesänge vorgetragen. Die Nahrung der Schwarzhandgibbons besteht hauptsächlich aus Früchten, daneben verzehren sie auch andere Pflanzenteile wie Blätter und Blüten und manchmal auch Insekten und andere Kleintiere.
Nach siebenmonatiger Tragzeit kommt ein Jungtier zur Welt, das mit knapp 2 Jahren entwöhnt wird. Wenn es die Geschlechtsreife erlangt (circa mit 8 Jahren), verlässt es seine Familie, um sich einen Partner zu suchen.
In Gefangenschaft können die Tiere ein Alter von gut 40 Jahren erreichen, in freier Wildbahn beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 25 Jahre.
Bedrohung
Die größte Bedrohung der Schwarzhandgibbons stellt die Rodung der Wälder dar. Allerdings sind Schwarzhandgibbons noch nicht in dem Ausmaß bedroht wie andere Arten, die IUCN listet sie als stark gefährdet (endangered).
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer, Berlin 2003. ISBN 3-540-43645-6
- D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0-8018-8221-4
Weblinks
- Informationen des Gibbons Research Lab. (Englisch)
- Informationen des Gibbon Conservation Center (Englisch)
- Hylobates agilis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Eudey et al, 2000. Abgerufen am 11. Mai 2006.