Sibirischer Blindmull
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Sibirischer Blindmull | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myospalax myospalax | ||||||||||||
(Laxmann 1773) |
Der Sibirische Blindmull (Myospalax myospalax) gehört zur Unterfamilie der Blindmulle und ist eine vornehmlich unterirdisch lebende Nagetier-Art in Zentralasien.
Merkmale
Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 16 bis 27 Zentimeter, hat eine Schwanzlänge von drei bis sieben Zentimeter und ein Gewicht von 150 bis 500 Gramm. Sein Fell ist grau, mit einer helleren Unterseite als Oberseite.
Wie andere Blindmulle ist der Sibirische Blindmull an das Leben unter der Erde angepasst. Er hat kleine Augen, die fast ganz im Fell versteckt sind, und kann schlecht sehen. Sein Körper ist zylinderförmig, hat kurze Gliedmaßen und keine äußeren Ohrmuscheln. Aus seinen Vordergliedmaßen hat er starke Grabklauen entwickelt, mit denen er Gänge unter der Erde gräbt.
Verbreitung
Der Sibirische Blindmull lebt in Zentralasien im Osten Kasachstans und im Süden von Westsibirien.[1]
Als Lebensräume bewohnt er vor allem Steppen mit Gebüschbewuchs, seltener Waldgebiete, Wiesen oder landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Verbreitung ist dabei abhängig von weichen Wiesenböden, die Trockensteppe und steinige Flächen werden gemieden. In Gebirgsregionen kommt die Art bis 2.750 Meter Höhe vor.[1]
Lebensweise
Der Sibirische Blindmull lebt überwiegend unterirdisch und kommt nur an die Oberfläche für kurze Nahrungssuchen oder wenn die Jungen aus dem elterlichen Bau ausschwärmen. Er ist vor allem dämmerungsaktiv am Abend und am Morgen. Ein Winterschlaf findet nicht statt.[1]
Die Bauten, die eine Gesamtlänge von bis zu 150 Metern annehmen können, bestehen aus mehreren Ebenen, wobei die oberen Gänge mit einem Durchmesser von 8 bis 13 Zentimetern 5 bis 27 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen und hauptsächlich der Nahrungssuche dienen. Die tiefere Ebene von 40 bis 110 Zentimeter Tiefe besteht vor allem aus Kammern und kurzen Gängen. Hier finden sich Lagerkammern, Toilettenkammern und das eigentliche Nest in einer Tiefe von 15 bis 30 Zentimetern.[1]
Ernährung
Der Sibirische Blindmull ernährt sich von Knollen, Zwiebeln und Getreide sowie von grünen Pflanzenteilen zahlreicher Gewächse. Er zieht ganze Getreidehalme unter die Erde und lagert die Körner in einer unterirdischen Vorratskammer ein. Der Wintervorrat umfasst bis zu acht Kilogramm Wurzeln, Knollen und andere Pflanzenteile.[1]
Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Tiere reicht vom September und Oktober bis in den März oder April. Einmal im Jahr bringt ein Blindmull-Weibchen zwischen einem und zehn, meistens drei bis fünf Jungtiere zur Welt.[1]
Bedrohung und Schutz
Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des großen Verbreitungsgebietes und der Bestandsgröße als „nicht gefährdet“ (Least concern) eingeschätzt. Dabei wird allerdings ein Rückgang der Lebensräume und Bestandszahlen in Teilen des Verbreitungsgebietes dargestellt, sodass er in einigen Gebieten Kasachstans und Sibiriens als gefährdet einzuschätzen ist.[1]
Belege
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Myospalax myospalax in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: K. Tsytsulina, 2008. Abgerufen am 13. Januar 2012.
Weblinks
- Myospalax myospalax in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: K. Tsytsulina, 2008. Abgerufen am 13. Januar 2012.