Stachelspitziges Laichkraut
Stachelspitziges Laichkraut | ||||||||||||
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Stachelspitziges Laichkraut (Potamogeton friesii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potamogeton friesii | ||||||||||||
Rupr. |
Das Stachelspitzige Laichkraut (Potamogeton friesii, Syn. Potamogeton mucronatus) ist ein unter Wasser lebender (submerser) Vertreter aus der Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae). Schmalblättrige Formen sind leicht mit dem Gewöhnlichen Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus) zu verwechseln.
Der wissenschaftliche Name ehrt den schwedischen Botaniker und Mykologen Elias Magnus Fries (1794-1878).
Vorkommen
Das Stachelspitzige Laichkraut kommt circumpolar in der submeridionalen bis borealen Klimazone vom Flach- bis in das Hügelland vor. Sie ist sowohl in den gemäßigten Breiten der Nord- als auch der Südhemisphäre verbreitet und wächst bevorzugt in meso- bis eutrophen Seen. Seltener kommt es auch in langsam fließenden Gewässern vor. Die Standorte liegen meist auf humosen oder torfigen Schlammböden. Etwas Beschattung wird vertragen. Die Art ist eine Kennart der Pflanzenassoziation Hottonietum palustris und besitzt ihr Hauptvorkommen im Verband Potamogetonion pectinati.
Seine Bestände sind in ganz Deutschland stark bedroht aufgrund von Gewässerverschmutzung und zunehmender Eutrophierung der Gewässer. In Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz gilt es bereits als verschollen. In den übrigen Bundesländern steht es auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen.
Erkennungsmerkmale
Das Stachelspitzige Laichkraut kann eine Länge von fast 1,5 m erreichen. Es bildet einen relativ dicken Hauptspross aus, von dem viele deutlich kürzere Seitenäste abgehen, die im Querschnitt zusammengedrückt erscheinen und stumpfkantig sind. Ein Rhizom bildet das Stachelspitzige Laichkraut jedoch meist nicht aus. Jegliche Blätter sind untergetaucht (submers), bis 10 cm lang und etwa 1,5 bis 4 mm breit. Sie sind grünlich gefärbt und verfärben sich bei Alterung ins Bräunliche. Die Blätter erscheinen vorne abgerundet und weisen eine charakteristische aufgesetzte, kurze Spitze auf. Die Blätter besitzen 5 Nerven (selten 3 oder 7), wobei der Mittelnerv mit Luftgewebe versehen ist. Wichtiges Bestimmungsmerkmal ist die Art und Weise, wie die Blattnerven von der Mittelrippe abgehen. Kurz unter der Blattspitze gehen 2 Nerven leicht versetzt ab. In der oberen Hälfte der Blattmitte gehen diesmal nur auf einer Seite 2 Blattnerven leicht versetzt ab; auf der anderen Seite dann zusätzlich etwas weiter oben noch ein anderer. Die Nebenblätter sind oft bis zum Grund zweispaltig.
Das Stachelspitzige Laichkraut blüht von Juni bis August, die Einzelblüten stehen wenig dicht zusammen in einer etwa 0,8 bis 1,5 cm langen Ähre. Der nach oben hin verdickte Ährenstiel ist etwa 1,5 bis 3 cm, selten bis 6 cm lang. Die Früchte messen etwa 1,5 cm im Durchmesser, sie sind oft länger als breit und höckerig. Es werden im Herbst auch spindelförmige Winterknospen (Turionen) ausgebildet, die end- oder blattachselständig sind.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n=26.
Belege
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4, S. 576.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7, S. 103.
- Potamogeton friesii. FloraWeb.de